Bankräuber reiste mit dem Zug an: Sechs Jahre Haft

Prozess – Gerichtsverhandlungen sind Juraj B. nicht fremd. Der Mann hat elf Vorstrafen. Donnerstagvormittag gab es im Landesgericht Korneuburg die zwölfte. Der 35-jährige Slowake hatte im Juli des Vorjahres die Raiffeisenbank in Götzendorf, Bezirk Bruck/Leitha, überfallen – drei Monate, nachdem er aus dem Gefängnis gekommen war. Jetzt wandert er genau dort wieder hinein. Und das für sechs Jahre.

„Ich hatte Schulden“, gibt der Angeklagte zu. Der Geldgeber wollte plötzlich deutlich mehr als die geliehene Summe. Statt 2000 verlangte er 6000 Euro. „Er hat meine Mutter bedroht.“ Also entschied sich Juraj B. für eine rasche Geldbeschaffung. In seiner Heimat besorgte er sich eine Spielzeugpistole und ein Rad und fuhr mit dem Zug nach Götzendorf. Zuvor hatte er sich im Internet noch seine Drohung für den Überfall übersetzen lassen: „ Überfall! Schnell, schnell, nur die großen Scheine!“

Der Bankkassier übergab ihm rund 6000 Euro, Juraj B. flüchtete. Seine Kleidung schmiss er ins Gebüsch – er trug darunter einer zweite Garnitur. Die Ermittler fanden das weggeworfene Gewand wenig später. Bei der DNA-Untersuchung kamen sie auf den Slowaken.

„Bisherige Haftstrafen haben Sie nicht abgehalten“, stellt Richter Gernot Braitenberg fest. Deshalb: Sechs Jahre Haft, rechtskräftig.

Kommentare