Bankräuber legte Putzfrau in Ketten

Durch ein zum Lüften geöffnetes Fenster drang Donnerstagfrüh in Kemmelbach bei Neumarkt, Bezirk Melk, ein bewaffneter Räuber in eine Raiba-Filiale ein. Der brutale Maskierte zwang eine gegen 6.45Uhr anwesende Reinigungskraft die Vordertür der Bank zuzusperren. Danach schlug er die widerspenstige Frau nieder und fesselte sie mit mitgebrachten Eisenketten.
Nacheinander passte der mit blauer Latzhose, Kaputzenjacke und Sturmhaube bekleidete korpulente Mann (40 bis 45 Jahre, rd. 175 cm groß) die zwei ab 7.25 Uhr eintreffenden Kassenbediensteten ab. Er nahm ihnen den Tresorschlüssel ab und zwang sie zum Aufsperren des Stahlschranks. Danach drängte er sie mit gezückter Pistole ins Obergeschoß und schloss sie ein. Am Rückweg räumte er das Geld aus dem Tresor und flüchtete. Die Höhe der Beute wurde bislang nicht bekannt gegeben.

Über eine Dachlucke riefen die Überfallenen Hilfe herbei. Die Reinigungskraft, die eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, musste im Spital Amstetten ambulant verarztet werden. Die Überfallsopfer erhielten psychologische Betreuung. Die Alarmfahndung der Polizei in den drei Bezirken Melk, Amstetten und Scheibbs verlief erfolglos. Hinweise erbittet die Polizei unter 059133-30 3333. Laut Polizei hatte der Täter eine Faustfeuerwaffe bei sich, die größer als eine Pistole der Marke Glock war. Das Landeskriminalamt NÖ ermittelt. Die direkt an der B1 neben dem Bahnhof Ybbs-Kemmelbach liegende Filiale der Raiffeisenbank Eisenwurzen ist seit den 1980-er Jahren bereits fünf Mal überfallen worden. Erst im Vorjahr waren drei Räuber nach einem Überfall in Kemmelbach auf der Flucht in der Wiener Stadteinfahrt von der Cobra überwältig worden.

Ob es Zusammenhänge mit noch ungeklärten Banküberfällen im Mostviertel in den vergangenen Wochen gibt, zuletzt waren Raiba-Filialen in Viehdorf und Mauer-Öhling überfallen worden, wird von den Kriminalisten überprüft.