Bankomat-Bande mit neuem Diesel-Schmäh

Bankomat-Bande mit neuem Diesel-Schmäh
Zwei Coups innerhalb weniger Tage im Bezirk Mistelbach sind gescheitert.

Eine Bande reißt Bankomaten mit Ketten und starken Fahrzeugen aus der Verankerung, die andere leitet Gas ein und sprengt die Tresore. Das waren die bisher gängigen Methoden der Bankomat-Knacker. Seit einigen Tagen macht eine neue Masche von sich reden. Im Bezirk Mistelbach an der tschechischen Grenze haben unbekannte Täter vergangenen Freitag und in der Nacht auf gestern in gleich zwei Banken versucht, den Geldautomaten zu knacken. Um verräterische Spuren zu verwischen, haben die Kriminellen Unmengen Treibstoff über die Geräte gekippt. Das nö. Landeskriminalamt (LKA) ermittelt.

Geld wurde in beiden Fällen zwar keines erbeutet, dafür riecht es in den Bankfilialen in Neudorf bei Staatz und Wulzeshofen nun bestialisch nach Diesel. "Da ist jetzt mehr kaputt, als der Täter mitnehmen konnte", ärgert sich der Bankstellenleiter der Raika Wulzeshofen, Wolfgang Schmid. Eine Kundin wollte Freitagfrüh gerade Geld beheben, als ihr der Dieselgestank in die Nase stieg und sie die Einbruchsspuren entdeckte. "Es könnte sein, dass es sich um einen Einzeltäter handelt. Auf den Kamerabändern ist immer nur ein Täter zu sehen. In Tschechien gab es schon ähnliche Vorfälle", schildert Chefinspektor Josef Grasel vom LKA.

Der Unbekannte hat die Verkleidung der Bankomaten abgeschraubt. In Neudorf versuchte er das darunter liegende Stahlgehäuse aufzustemmen, in Wulzeshofen mit einem Schweißgerät aufzuschneiden.

Einbrecherbande

Während die Tatort-Spezialisten des LKA mit der Spurensicherung beschäftigt waren, präsentierte Grasel an der Seite von Landespolizeidirektor Franz Prucher im Landeskriminalamt in Mödling einen Erfolg gegen ein äußerst umtriebiges Einbrecher-Duo aus Ungarn. Gabor N. (41) und Laszlo P. (45) konnten nach umfangreichen Ermittlungen insgesamt 105 Einbrüche in drei Bundesländern nachgewiesen werden – 69 davon in NÖ, 27 in der Steiermark und neun im Burgenland. "Zurück blickend auf meine Dienstzeit waren das vermutlich die fleißigsten Einbrecher überhaupt", scherzt Grasel. Den beiden gelangen in einer einzigen Nacht sage und schreibe 25 Coups. Sie sitzen in Wr. Neustadt in Untersuchungshaft, der angerichtete Schaden beträgt 177.000 Euro.

Etwas weniger Schaden, nämlich 75.000 Euro, hat ein 34-jähriger Einbrecher verursacht. Die LKA-Ermittler konnten dem Bosnier, der im Bezirk St. Pölten festgenommen wurde, sechs Wohnhaus-Einbrüche nachweisen.

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