Bank schließt Filialen in drei Orten
Als harter Schlag gegen die Nahversorgung wird im Bezirk Amstetten in drei Gemeinden die angekündigte Schließung von drei Raiffeisen-Filialen empfunden. Die Raiba "Region Amstetten" wird zu Jahresende in Oed, Stephanshart und Viehdorf die Geschäftsstellen schließen. Alle drei Orte verlieren ihre einzige Bankstelle. Die Bürgermeister wollen zumindest um Geldautomaten kämpfen.
Es ist eine Reihe von Gründen für die Schließungswelle, die Amstettens Bankdirektor Andreas Weber und Raiba-Obmann Hans Luger parat hält. Die Kundenkontakte in den Bankstellen sinken drastisch, Onlinebanking sei im Vormarsch, erklärt Weber. Die Besetzung der 18 Filialen der Bank würde durch den Mitarbeiterrückgang immer schwieriger. Dazu komme das Sicherheitsrisiko in kleinen Bankstellen, wie Überfälle gezeigt haben. Über allem schwebt ein Kostendruck, der vor allem durch das niedrige internationale Zinsniveau hervorgerufen wird.
"Mit künftig 15 Filialen bieten wir weiter das dichteste Bankennetz im Bezirk. Im Umkreis von fünf Kilometer liegen unser nächsten Bankstellen", erklärt Weber. Auch ein Servicepaket für Kunden wird erarbeitet.
Die Bürgermeister Michaela Hinterholzer (Oed), Hannes Pressl (Ardagger) und Franz Zehethofer (Viehdorf) wurden von der Entscheidung überrascht. Alle werden jetzt zumindest um den Verbleib eines Bankomaten im Ort kämpfen. Weber will verhandeln und verweist auf schwer erzielbare Rentabilität der Geldautomaten. "Diesen Kompromiss muss es geben. Da geht es um den Verlust einer Nahversorgung, die unsere Großväter aufgebaut haben", sagt Zehethofer. "Ich werde versuchen das Gerät beim geplanten Gemeindehausumbau zu integrieren", plant Ortschefin Hinterholzer.
Johannes Pressl bedauert im Internet-Blog den Verlust einer "Institution". Die Bank in Stephanshart sei Kommunikationsstelle und auch Orientierungspunkt. Die Detailverhandlungen über die Vorleistungen der Gemeinde um den Bankomat zu erhalten, hätten bereits begonnen, schildert Pressl.
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