Bangen um den Gnadenhof

Bangen um den Gnadenhof
Ein Notweg soll durch die Stallungen eines Gnadenhofs verlaufen. Man will kämpfen und droht notfalls mit Sitzstreik.

Hängebauchschweine, Esel, Hunde und Hühner laufen frei durcheinander am GnadenhofHendlberg“ in der Gemeinde Brand-Laaben.

Mit der Idylle könnte es aber bald vorbei sein, fürchtet Franz-Joseph Plank, Obmann des betreibenden Vereins „Animal Spirit“. Denn ein sogenannter Notweg über sein Grundstück soll bereits im Oktober gebaut werden, quer durch die Wiesen, in denen Meerschweinchen und Schweine ihre Hütten haben.

So einfach aufgegeben hat man das Terrain bis jetzt nicht – ein Rechtsstreit mit der Nachbarin dauert bereits zwanzig Jahre. „Es gibt derzeit keinen Abrissbescheid der Gemeinde. Ich kann rechtlich zwar nichts mehr aufhalten, aber zumindest hinauszögern“, gibt sich Plank kämpferisch und denkt falls nötig auch an einen Sitzstreik.

Denn das Gebäude, zu dem die Nachbarin unbedingt ihren Weg möchte, sei seit mehr als 60 Jahren eine „unbewohnte Ruine ohne Wasser- und Kanalanschluss“ mitten im Wald. Plank wirft ihr vor damit nur ihr eigenes Grundstück aufwerten zu wollen, und seines dadurch zu gefährden. Durch den rutschenden Steilhang seien schon jetzt Risse in den Gebäuden, der Straßenbau würde das laut Gutachten noch verstärken.

Gleiches Recht

Bürgermeister Helmut Lintner sieht die Angelegenheit hingegen sehr sachlich: „Die Nachbarin hat das gleiche Recht auf einen Zufahrtsweg zu ihrem Grundstück wie Herr Doktor Plank“, erklärt er. Einen zweiten Abrissbescheid – gegen den ersten legte Plank erfolgreich Berufung ein – habe er nicht ausgestellt, da er der Ansicht war, sich mündlich mit Plank geeinigt zu haben. „Ich habe ihm geholfen, viele seiner Bauten durch Umwidmungen zu legalisieren. Dafür hat er zugesagt die betroffenen Holzhütten wegzuräumen.“

Davon will Plank jedoch nichts wissen, setzt auf Verzögerung und hofft in der Zwischenzeit auf ein Einlenken der Betroffenen. „Ich will die Straße ja nicht ganz verhindern. Aber ein Stück weiter unten, wäre das Gelände flacher und die Tiere samt ihren Bauten nicht betroffen.“

Kommentare