Bahnretter werden lauter, süße Buchteln für die Kampfmoral
Statt Zügen auf der stillgelegten Schmalspur rollt seit Wochen eine Protestwelle durch das Ybbstal. Nach Kundgebungen in Göstling, Hollenstein und Ybbsitz werden die Bahnfreunde am Sonntag in Opponitz aufmarschieren. Eine Woche später wollen sie in Waidhofen eine Menschenkette bilden. Als symbolische Aktion, um ihrer Forderung nach der Rettung eines Teiles der Bahnlinie Nachdruck zu verleihen.
Beklatscht von mehr als 200 Sympathisanten traten Lokalpolitiker vieler Parteien, außer von der ÖVP, oder auch Bahnaktivisten aus Deutschland in Ybbsitz vor das Mikrofon. In Opponitz sollen es noch mehr sein. Heiße Getränke werden die Stimmbänder ölen. Ein Sponsor habe in seiner Bäckerei zudem 500 Buchteln für die Veranstaltung geordert, lässt der Waidhofener Zuckerbäcker Karl Piaty wissen. Er ist einer der Hauptaktivisten und ließ in Ybbsitz mit einer Bitte um ein Gespräch bei Landeshauptmann Erwin Pröll, ÖVP, aufhorchen.
Die 20 Kilometer lange Strecke zwischen Waidhofen und Hollenstein dürfe nicht für einen Radweg zerstört werden, unwiederbringliches Kulturgut und die Chance auf Tourismus- oder moderne Elektrospeicherzüge gehe verloren, lauten die Appelle der Bahnfreunde.
Doch alle Petitionen und Internet-Postings, ob mit gutem oder auch aggressivem Unterton, prallen an den Institutionen ab. Bahnabschnitte westlich von Göstling sind bereits geräumt.
Die große Mehrheit der Ybbstalgemeinden hält eisern am Radweg fest. Das wurde nun einmal mehr Erwin Krexhammer, einem Aktivist des Passagier-Vereins „Probahn“ aus dem Büro des Verkehrslandesrats Karl Wilfing mitgeteilt. Ein von Pröll 2013 nochmals initiiertes Verfahren habe zu keinem anderen Ergebnis geführt, heißt es im Schreiben sinngemäß.
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