Bahnfreunde demonstrierten gegen Abbau der Schienen

Ybbstaler Bahnkämpfer fühlen sich vom Land NÖ benachteiligt.
Begonnene Demontage der eingestellten Ybbstalbahn lässt Bahnfans auf die Barrikaden steigen.

Hollenstein/Ybbs. „Bleiben die Signale rot, ist der Tourismus mausetot“. Mit Sprüchen wie diesem auf Plakaten, sowie schroffen Reden, taten gestern geschätzte 150 bis 200 Freunde der Ybbstalbahn in Hollenstein ihren Unmut kund. Die Bahnfreunde trafen in Hollenstein zusammen, um gegen die begonnene Demontage des Hauptstranges der eingestellten Ybbstalbahn zu demonstrieren.

Seitdem vor eineinhalb Wochen bei Göstling am Abbau der Schmalspurgleise gearbeitet wird, herrscht bei den Bahnaktivisten helle Aufregung. Weil sie mit ihren Beschwerden sowohl bei den Landespolitikern als auch bei der Mehrheit der Ybbstalbürgermeister auf taube Ohren stoßen, wurde für gestern in Hollenstein zum „gemütlichen Treffen“ geladen. Doch hinter den Botschaften, die den Verantwortlichen ausgerichtet wurden, war wenig von Gemütlichkeit die Rede.

Mit Vehemenz forderten Siegfried Nykodem, vom Veranstalterverein Club 598 und andere, die Pläne, den Schienenstrang der Bahn abzutragen und auf der Trasse einen Radweg zu errichten, zu verwerfen. Die Grüne Landesparteichefin schloss sich dem Protest an. Vor allem die Strecke zwischen Waidhofen und Hollenstein sei erst vor wenigen Jahren um viele Millionen saniert worden. Jetzt werde das Kulturgut einfach verschrottet anstatt touristisch wiederbelebt zu werden, lautete die Kritik. Offene Briefe an Landeshauptmann Erwin Pröll und an die Medien sollen einen Umschwung herbeiführen. In zwei Wochen soll in Ybbsitz wieder demonstriert werden.

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