Bagger läuten städtebaulich eine neue Epoche in Wr. Neustadt ein

Das Haus 1 des Möbelhauses ist bald Geschichte
Alter Möbelgigant Leiner weicht dem neuen Schulcampus. Archäologische Ausgrabungen brachten Funde zutage.

Ein Bagger mit riesigem Greifarm sorgt städtebaulich für eine neue Epoche in Wiener Neustadt. Der Abriss des alten Leiner-Areals in der Innenstadt läuft seit Tagen auf Hochtouren. Bis Mai soll das Haus 1 des ehemaligen Möbelgiganten dem Erdboden gleich gemacht sein.

Immo-Tycoon Klemens Hallmann hat mit seiner SÜBA-AG die Leiner-Gründe gekauft, um für rund 200 Millionen Euro ein neues Stadtquartier zu errichten. Den ersten Streich stellt ein neuer musischer Bildungscampus dar, der am Standort des Hauses 1 gebaut wird. Die Stadt hat bereits den Grundsatzbeschluss zur Anmietung des Objektes gefasst.

Bagger läuten städtebaulich eine neue Epoche in Wr. Neustadt ein

Der Schulcampus umfasst laut ersten Ideen einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Neue Mittelschule (jeweils mit musischem Schwerpunkt). Auch die Josef Matthias Hauer-Musikschule soll auf das neue Areal übersiedeln.

Aktuell laufen am Gelände die archäologischen Untersuchungen des Bundesdenkmalamtes. Unmittelbar neben der historischen Stadtmauer wurden bereits Fundamente einer hochmittelalterlichen Verbauung freigelegt.

Bagger läuten städtebaulich eine neue Epoche in Wr. Neustadt ein

Die Ausgrabungen auf dem ehemaligen Parkplatz in der Bräuhausgasse

Nur ein paar Meter weiter hatte es bei der Restaurierung der Kasematten für die NÖ Landesausstellung ähnlich spannende Funde gegeben. Damals wurde eine „Zwingermauer“, die ab dem 13. Jahrhundert der Stadtmauer als weiterer Schutz vorgelagert war, zutage gebracht.

Während der Abbrucharbeiten ist bis Anfang Mai mit Verkehrsbehinderungen rund um das Leiner-Areal zu rechnen. Es kommt zu Straßensperren in der Bahngasse.

61 Meter hohe Türme geschrumpft

Den meisten Diskussionsstoff beim Projekt des neuen Stadtquartiers lieferten die Pläne für zwei 61 Meter hohe Wohntürme. Damit wären sie nur um drei Meter niedriger als die Domkirche gewesen. Nach einem aus städteplanerischer Sicht klarem „Nein“ von ÖVP-Baustadtrat Franz Dinhobl werden die Hochhäuser maximal 51 Meter in den Himmel ragen. „Das Projekt ist neu überarbeitet worden und derzeit noch nicht fertig und in Abstimmung mit der Behörde“, erklärt Dinhobl.

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