Anfrage zu Badprojekt
Im Zuge der Sitzung öffneten die Roten auch schon die nächste Front. Mit einer Bürgermeisteranfrage stellten sie die rechtlichen Grundlagen für den Bau des 28 Millionen Euro teuren Badneubaus infrage. Nach der Teilnahme am Spatenstich im September behielten SPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Riegler und seine Fraktion die kritische Haltung zum Allwetterbad bei. Stimmenthaltungen oder Gegenstimmen bei den am Dienstag angefallenen Auftragsvergaben in Millionenhöhe zum Badneubau oder dem Bau eines zentralen Wirtschaftshofs dokumentierten den ungebrochenen Oppositionsgeist.
Zum bereits laufenden 28 Millionen Euro teuren Badneubau richtete der in der Sitzung zu früher Morgenstunde höchst angriffige SPÖ-Gemeinderat Franz Dangl einen fünfteiligen Fragenkatalog an den Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP). Dabei verwies er auf einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zum Badneubau am 19. Mai 2019. Damals noch unter SPÖ-Bürgermeisterin Ursula Puchebner wurde das Badprojekt mit Einschränkungen grundsätzlich abgesegnet. Projektumfang, Bauzeitplan und Bedeckung der Kosten sollten aber erst dann nochmals vom Gemeinderat beschlossen werden, wenn die Förderungen von Land und Bund fix seien, heißt es in dem Beschluss. Dangl fragte nun an, ob den die bereits erteilten Bauaufträge in Millionenhöhe überhaupt rechtlich gültig seien. Sollte keine Rechtsgültigkeit vorliegen, müsse erklärt werden, wie ein Fehlverhalten des Bürgermeisters geahndet werde.
Gelassenheit
Stadtchef Haberhauer sieht die Sache sehr gelassen. Die SPÖ werde die Antworten schriftlich bekommen. „Es ist völlig normal, dass sich derartige Projekte im Laufe der Jahre verändern und weiterentwickeln. Alles ist von der Aufsichtsbehörde geprüft“, beruhigt er. Alles sei neu überdacht worden, „schließlich müssen wir ja auch die Verantwortung für das neue Bad übernehmen“, so Haberhauer. Die Fördermodalitäten mit dem Bund seien sehr langwierig, die kürzlich veröffentlichte Unterstützung durch das Land Niederösterreich mit zwei Millionen Euro habe er mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ausverhandelt, so Haberhauer.
Zum generellen Verhalten der SPÖ im Gemeinderat zeigt sich Haberhauer vor allem über Attacken der SPÖ gegen Stadtamtdirektorin Beatrix Lehner enttäuscht. „Da wird nicht nur die Rechtskompetenz der Stadtamtsleitung, sondern der gesamten Verwaltung und der Abteilungsleiter ungerechtfertigt beschädigt“, kritisiert der Bürgermeister.
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