Bad Vöslau: Opposition verhindert Neuwahl des Stadtchefs

Bad Vöslau: Opposition verhindert Neuwahl des Stadtchefs
Nach Harmonie bei Verabschiedung von Langzeitbürgermeister Christoph Prinz wird designiertem Nachfolger die Wahl verweigert

"Ois hat a End" meinte ein sichtlich gerührter Christoph Prinz am Donnerstagabend bei einer Sondersitzung des Bad Vöslauer Gemeinderates. Stand doch seine Verabschiedung und damit letzte Sitzung auf dem Programm. 19 Jahre hatte der Chef der Liste Flammer die Kurstadt "regiert", so lange wie kein anderer Bürgermeister vor ihm. Sympathien und herzliche Abschiedsworte gab es von allen Seiten. "Du wirst immer präsent sein, weil du Bad Vöslau geprägt hast", würdigte ihn Stadtrat Markus Wertek von seiner Liste. Emotionale Abschieds- und Dankesworte kamen auch von Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner, Landtagsabgeordnetem Christoph Kainz, Ex-Vizebürgermeister Gerhard Sevcik von der Liste Flammer und von Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen. "In diesen 7020 Tagen habe ich immer versucht, mein Bestes zu geben und Lösungen statt Alleingänge zu finden", sagte Prinz, der sich jetzt seiner Familie widmen und einen Neustart machen will. Seine politischen Funktionen legte er alle zurück.

Bad Vöslau: Opposition verhindert Neuwahl des Stadtchefs

Langzeitbürgermeister Christoph Prinz mit seiner Frau Uli, Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner und Landtagsabgeordnetem Christoph Kainz

Auf der Tagesordnung stand aber auch die Neuwahl des Stadtchefs. Die Liste Flammer, die über eine absolute Mehrheit verfügt, hatte sich im Vorfeld auf Christian Flammer, Sohn von Listengründer Alfred Flammer, als Kandidaten geeinigt. Doch zur Wahl konnte sich dieser gar nicht stellen. Denn nach einer kurzen Unterbrechung verkündete Stadtrat Karl Lielacher, dass seine ÖVP sowie die Grünen und die SPÖ die Sitzung verlassen werden. Damit waren keine zwei Drittel der Mandatare mehr anwesend und der Gemeinderat nicht mehr beschlussfähig. Begründet wurde der Auszug, dass der Kandidat der Liste Flammer seit seiner Listen-internen Bestellung das Gespräch mit den anderen Parteien nicht gesucht hätte. Flammer zeigte sich verwundert. Er habe Vertreter aller Fraktionen angerufen, die Liste Flammer behalte sich als stärkste Fraktion aber das Recht vor, selbst zu entscheiden, wen sie als Bürgermeister-Kandidaten aufstellen will. Die Sitzung muss nun wiederholt werden, dann reicht für eine Beschlussfähigkeit die einfache Mehrheit.

 

Bad Vöslau: Opposition verhindert Neuwahl des Stadtchefs

Die Wahl von Christian Flammer zum Nachfolger von Prinz wurde durch den Auszug von SPÖ, ÖVP und Grünen vorerst verhindert

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