Bad in Vollmilch als Protest gegen Milchpreis

Setzt Kontrapunkt im Milchpreisdilemma: Jungbauer Johannes Teufel
Badender Bergbauer aus dem Ybbstal bietet Überschussmilch für Vollbäder an und erobert das Internet.

Mit einer satirisch angelegten Geschäftsidee gegen den dramatischen Milchpreis-Verfall erobert Johannes Teufel, Jungbauer aus dem Ybbstal, die Internetforen. Um auf die geringe Wertschätzung für seine Qualitätsmilch aufmerksam zu machen, bietet der 24-jährige Bergbauer auf willhaben.at "Vollmilchbäder zu Billigstpreisen" an.

Selbst ein Milchbad in einer Baggerschaufel nehmend, bekommt Teufel aus St. Leonhard/Walde bei Waidhofen an der Ybbs auf seine Anzeige im Netz viel Zustimmung: "Ich hätte nicht gedacht, dass das überhaupt jemanden interessiert. Jetzt gibt es aber tatsächlich schon Anfragen. Und auf mein Angebot wurde in eineinhalb Tagen 10.500 Mal zugegriffen", erzählt er.

Seit zwei Jahren Betriebsführer am elterlichen Hof mit 30 Milchkühen und einer Herde Kalbinnen, bekommt der 24-Jährige die Milchpreis-Misere am eigenen Leib zu spüren. Demnächst soll er nur mehr 30 Cent pro Liter Milch bekommen. Für jenen Teil der Liefermenge, der über dem Durchschnitt des Vorjahres liegt, sind es gar nur 14 bis 17 Cent. Er habe sich Gedanken gemacht, wie er die Milchmenge am Hof reduzieren könne ohne wertvolle Kühe schlachten zu müssen, erzählt der Jungbauer. Kälber werden mit mehr Milch gemästet, Kraftfutter für die Kühe eingespart und eben auch die Idee Bademilch um 30 Cent pro Liter zu verkauft.

"Hinter mir steht keine Partei und keine Interessensgemeinschaft", klärt Teufel auf. Auf facebook will er nun unter dem Pseudonym "Staudnhoga Ferdl" weiter eine Satireplattform betreiben. Keinesfalls sei die Verschwendung von Qualitätsmilch sein Beweggrund. Teufel: "Aber vielleicht gelingt es mir, mit der Aktion etliche Menschen wachzurütteln".

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