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Chronik Niederösterreich

Babyleiche gefunden: 18-jährige Mutter wurde ausgeforscht

Bei dem toten Kind handelt es sich um einen Buben. Die junge Frau wollte anscheinend die Schwangerschaft verheimlichen.

von Patrick Wammerl, Kevin Kada

12/07/2018, 05:30 PM

Der Fall um die Babyleiche in einer kleinen niederösterreichischen Gemeinde im Bezirk Gänserndorf scheint geklärt. Eine 18-Jährige aus dem Ort konnte am Freitag ausgeforscht werden. Die junge Frau dürfte die Mutter des Kindes sein.

Weil sie die Schwangerschaft verheimlichen wollte, brachte sie den Buben anscheinend alleine zur Welt. Laut Polizei gab sie im Zuge ihrer Befragung an, dass sie nicht gewusst hätte, dass sie schwanger sei. Am Nachmittag des 7. November  habe sie das Kind geboren und habe ihren Angaben zufolge an dem Säugling keine Lebenszeichen wahrgenommen. Sie hätte keine Gewalt gegen das Kind ausgeübt, aber auch keine lebenserhaltenden Maßnahmen gesetzt.Das Baby soll kurz nach der Geburt gestorben sein. Danach wurde es in einem Gebüsch  abgelegt.

Donnerstagnachmittag war der Ortsvorsteher  in dem Grünstreifen dabei, neue Obstbäume zu pflanzen. Dabei entdeckte er einen leblosen Körper im Gras, den er zunächst für eine Puppe hielt. Um sicherzugehen, rief er einen Bekannten. Die beiden mussten jedoch rasch feststellen, dass es sich dabei um ein  totes Baby handelte.

Die Leiche dürfte schon einige Wochen im Freien gelegen sein. Tatort- und Mordermittler des nö. Landeskriminalamtes nahmen die Arbeit auf und untersuchten das Areal rund um den Fundort des Babys auf verdächtige Spuren. 

Am Freitag wurden Spürhunde der Polizei hinzugezogen, die das Gelände absuchten. Im Laufe des Tages verdichteten sich Hinweise, wonach die Mutter des Kindes aus der nahen Umgebung stammen dürfte. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung des Babys brachte keine Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Es handelte sich demnach um einen männlichen, lebensfähigen Säugling. Der Säugling dürfte nach der Geburt zunächst kurze Zeit gelebt haben. Womöglich starb das Kind aufgrund fehlender medizinischer Versorgung. Untersuchungen dazu finden noch statt.

Die Mutter steht im Verdacht, das tote Kind vor knapp einem Monat in dem Gebüsch versteckt zu haben. Ob sie in einem psychischen Ausnahmezustand gehandelt hat, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Die Frau wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

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