Das Warten hat ein Ende: B54-Bahnunterführung in Wiener Neustadt

Politiker in Niederösterreich vor Unterführung
Nach eineinhalb Jahren Sperre wurde die Unterführung nun freigegeben. Zwei Bahnübergänge werden aufgelassen.

Es waren zum Teil beträchtliche Wartezeiten, die Autofahrer am beschrankten Bahnübergang der B54 in Wiener Neustadt in der Vergangenheit in Kauf nehmen mussten. Zuletzt war er wegen der Bauarbeiten für die neue Unterführung rund eineinhalb Jahre lang zur Gänze gesperrt.

Am Montag wurde diese Unterführung der Mattersburger Bahn sowie Aspangbahn nun für den Verkehr freigegeben.

Victoria Matzka-Hala, Regionalleiterin der ÖBB-Infrastruktur AG, und Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer nahmen die Eröffnung gemeinsam mit Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger vor. 

19 Millionen Euro fließen in das gemeinschaftliche Projekt der ÖBB mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt. Damit einher gehen die Auflassung der Eisenbahnkreuzung mit der Frohsdorfer Straße und der Gymelsdorfergasse, beide ebenfalls an der Mattersburger/Aspang Bahn gelegen. Diese folgen im Oktober. Sie weichen Geh- und Radwegunterführungen.

"Internationaler Kontext"

Zusätzlich zu einem großen Sicherheitsgewinn sollen die Maßnahmen auch den Verkehrsfluss für die Autofahrer verbessern, betonte Matzka-Hala: "Da die vor allem auf der Südstrecke aufgrund der hohen Zugfrequenz notwendigen, langen Schrankenschließzeiten an den betroffenen Eisenbahnkreuzungen im Stadtgebiet und die damit verbundenen Wartezeiten für den Individualverkehr entfallen."

Schon 2023 weggefallen ist die Eisenbahnkreuzung an der Badener Straße (mit der Pottendorfer Linie). 2025 folgt noch die Auflassung der Kreuzung Südbahngasse, direkt an der Südstrecke. 

Worin die Bedeutung der Strecke liegt

Ein Teil der aufgelassenen bzw. noch aufzulassenden Eisenbahnkreuzungen liege nicht nur auf der Südachse des ÖBB-Kernnetzes, sondern auch auf dem Baltisch-Adriatischen Kernnetzkorridor der Europäischen Union, so Matzka-Hala. "Aufgrund der maßgeblichen Bedeutung dieser Bahnstrecke, auch im internationalen Kontext, war und ist eine Reduktion von Eisenbahnkreuzungen auf diesem Streckenabschnitt sehr wichtig." 

Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) sprach von "einem Projekt, das drei Vorteile in sich vereint": So werde die Verkehrssicherheit gesteigert, das Bahnangebot verbessert und man habe den Autofahrern enorme Wartezeiten erspart. "Das tägliche Ärgernis, im Stau zu stehen, hat ein Ende. Die Zahlen sprechen für sich: An dieser Eisenbahnkreuzung mit der B54 sind in der Vergangenheit täglich in etwa 12.500 Autos auf circa 500 Züge getroffen. Besonders der NÖ Straßendienst hat hier großartige Arbeit geleistet und 2.200 Arbeitsstunden in das Projekt investiert.“ 

"Entlastung der Umwelt"

Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) freute sich über "einen Meilenstein der Verkehrspolitik", der von "Stadt und Land mitanand" erreicht worden sei. "Damit hat für Tausende Verkehrsteilnehmer, vor allem aber auch für die Einsatzfahrzeuge und alle Wirtschaftstreibenden, das tägliche Warten vor dem Schranken ein Ende. Außerdem schaffen wir damit auch eine Entlastung der Umwelt, die durch die Abgase während der Staus vorm Schranken massiv belastet war.“ 

40 Prozent der 19 Millionen Euro Projektkosten tragen die ÖBB, 35 Prozent das Land Niederösterreich und 25 Prozent die Stadt Wiener Neustadt.

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