Ausrangierte Medizingeräte für Bosnien

Bosnien-Hilfstransport: Lkw wurden beladen
Der große Hilfstransport an Medizingütern aus NÖ in den Balkan geht weiter.

Das Ultraschallgerät ist in die Jahre gekommen, funktioniert aber immer noch einwandfrei und liefert dem Arzt gestochen scharfe Bilder. Deshalb wurde das Gerät fein säuberlich verpackt und in den bereitstehenden Sattelschlepper verladen, gemeinsam mit anderen High-Tech-Medizingeräten, die nicht mehr in die neu gebauten Spitalsabteilungen mitgenommen wurden. Die ausrangierten, aber voll funktionstüchtigen Geräte sind für Spitäler in Bosnien-Herzegowina bestimmt. Eingefädelt haben die große Hilfslieferung in das Balkanland die Rotarier vom "District 1910" unter Governer Wolfgang Stalzer, der auch den Transport der Hilfsgüter in den Süden bezahlt. Rotary-Mitglied Wolf-Dieter Primavesi hatte die Idee für die Hilfslieferung und knüpfte Kontakte zum Land bzw. zur nö. Spitalsholding. "Die Geräte sind abgeschrieben aber in Ordnung", sagte Spitals-Landesrat Karl Wilfing und gab politisch grünes Licht. Bei der Holding übernahm Geschäftsführer Helmut Krenn die interne Beschaffung in den blaugelben Spitälern. So kamen insgesamt 1800 Hilfsgüter – vom einfachen Bett über Dialyseapparate bis hin zum Inkubator – zusammen.

Wertvoll

Die ausrangierten Gerätschaften aus den Kliniken Gmünd, Waidhofen/Thaya, Horn, Klosterneuburg und Wiener Neustadt wurden noch im Vorjahr nach Bosnien gebracht. Der größte Anteil kam mit 800 Stück aber aus Mistelbach. Rein buchhalterisch wurde das Equipment bereits abgeschrieben und ausgeschieden. "Für die Krankenhäuser und die Patienten in Bosnien-Herzegowina sind die Instrumente aber aber von unermesslichen Wert", sagt Primavesi.

Der Transport der Hilfsgüter wird von der UNO-Tochter IOM (Int. Organisation für Migration) überwacht. "Die IOM sorgt auch dafür, dass wir keinen Zoll und keine Steuern zahlen", sagt Primavesi. Auch die Verteilung an die 12 bosnischen Spitäler wird überwacht. "Jedes Krankenhaus muss bestätigen, dass das Rote Kreuz mindestens einmal im Jahr unangemeldet kontrollieren kann, ob die Geräte auch gut gewartet sind", sagt Primavesi.

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