Aus für geplantes Kraftwerk

Aus für geplantes Kraftwerk
Opposition spricht von vertaner Chance für Sonnenenergie und Bürgerbeteiligung.

Die Stadt Gföhl, Bezirk Krems, bekommt doch kein Solarkraftwerk auf den Dächern gemeindeeigener Gebäude. ÖVP und FPÖ haben den Vorschlag von Investoren, die der Bürgerliste WFG angehören, abgelehnt. Der vorgelegte sei nicht akzeptabel, argumentiert die eine Seite. Alles Ausflüchte, um einen Erfolg zu verhindern, die andere.

Wie berichtet, hätten Johannes Pernerstorfer und Leo Ganser, beide WGF-Mandatare, geplant, in einem ersten Ausbauschritt mit Solarenergie ein Drittel des Gföhler Strombedarfs zu erzeugen. Dafür wollte die Gruppe die Dächer Gemeindeeigener Gebäude nutzen. Im Vorfeld waren Vertragsentwürfe mehrmals geprüft worden, aber eine Entscheidung war ausgeblieben. Zuletzt hatten WFG und SPÖ gemeinsam eine Sondersitzung zu dem Thema beantragt, um Klarheit zu bekommen.

Gföhl ist grundsätzlich für erneuerbare Energie. Aufgrund ungeklärter und für die Gemeinde derzeit nicht akzeptabler Vertragspunkte kam es aber nicht zur Zustimmung von ÖVP und FPÖ“, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung der beiden Fraktionen. „Wir haben das mehrere Fachleute prüfen lassen und den Eindruck gewonnen, sie wollen uns über den Tisch ziehen“, sagt ÖVP-Bürgermeister Karl Simlinger.

„Die fürchten wahrscheinlich, dass uns das einen politischen Erfolg bringt“, findet Pernerstorfer. So gehe die Chance für ein Bürgerbeteiligungsmodell mit 2,8 Prozent Verzinsung verloren.

Dächer

Ein Kritikpunkt war, dass die Eternitdächer die großen Solarzellen nicht aushalten würden. „Es steht klar im Vertrag, dass der Anlagenbetreiber dafür zuständig ist“, entgegnet Pernerstorfer.

ÖVP und FPÖ planen nun, selber eine Anlage mit kleineren Solarzellen auf Gemeindehäusern zu errichten, die „die Dächer weniger belasten“. „Die ÖVP verspielt hier eine energiepolitische Chance aus Eigennutz und Stupidheit, weil die Betreiber dem Bürgermeister persönlich nicht passen. Er arbeitet gegen das Gemeindewohl“, meint SPÖ-Chef Günter Steindl.

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