Aufwertung statt Sperre: Konzept fürs Bezirksgericht

Aufwertung statt Sperre: Konzept fürs Bezirksgericht

Neulengbach – „Wissen Sie, wo ich den Notar finde“, fragt ein Autofahrer in Neulengbach den Bürgermeister Franz Wohlmuth. Kurz zuvor hatte Wohlmuth dem KURIER erklärt, warum es so wichtig ist, dass das Bezirksgericht in der Stadt erhalten bleibt. „Es hängen viele Arbeitsplätze an dem Standort“, sagte Wohlmuth. Notar und Rechtsanwälte haben sich angesiedelt. Mitarbeiter und Klienten nutzen die Gastronomie, kaufen ein. Geht es nach den Plänen von Justizministerin Beatrix Karl, dann könnte das Bezirksgericht aber den Sparplänen zum Opfer fallen.

Wohlmuth geht in die Gegenoffensive – wie auch das ebenfalls betroffenene Lilienfeld. In Neulengbach will man den Standort aufwerten und Teile des Zuständigkeitsbereichs von Purkersdorf dazunehmen. Dieser Standort steht ja auch zur Diskussion. Wohlmuth hält bereits ein Raumkonzept in den Händen. 250 m² Dachausbaufläche im Gerichtsgebäude könne man anbieten. Auch ein Büro im Trakt steht leer. In einem Brief an den Landeshauptmann erläutert die Stadt ihre Pläne.

„Wir haben uns was bei der Innenstadtentwicklung gedacht“, erklärt Wohlmuth. Es soll sich möglichst viel im Zentrum abspielen. Daher wurde der Kindergarten gleich neben dem Bezirksgericht eingerichtet. „Und dann kommt die Justizministerin“, sagt der Bürgermeister.

Das Bezirksgericht Neulengbach ist von historischer Bedeutung. Vor genau 100 Jahren ist hier Egon Schiele in U-Haft gesessen.

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