Auf dem Rad zum dritten Weltrekord

Auf dem Rad zum dritten Weltrekord
Der Extremsportler Stefan Wagner radelte heuer zu zwei Rekorden – der dritte soll im August folgen.

Zwei Einträge im Guinness Buch der Rekorde 2018 hat sich Extremsportler Stefan Wagner aus Waidhofen an der Ybbs bereits gesichert zwar mit dem Rad, aber nicht im Vorbeifahren. Am 5. August will er sich den nächsten holen.

Stefan Wagner hält den Weltrekord am Ergometer in 48 Stunden und hat am Sonntagberg (Bezirk Amstetten) am 20. Juni den 48-Stunden-Höhenmeter Weltrekord aufgestellt. 31.891 Höhenmeter hat er zurückgelegt – das entspricht dreieinhalb Mal der Höhe des Mount Everest. Bereits 2017 hat er den Weltrekordversuch am Sonntagberg unternommen, ein Wintereinbruch hat ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wegen Bronchitis und Atemnot musste er schließlich abbrechen. „Dieses Jahr mit dem Rekord am Sonntagberg war sehr emotional für mich, jetzt habe ich ein Kapitel abgeschlossen und bewiesen, dass ich es kann“, erzählt der 40-jährige Extremsportler.

Hartes Training

Der nächste Weltrekord ist auch bereits anvisiert: Am 5. August will er den Ötztaler Radmarathon zehn Mal hintereinander fahren. Eine Runde hat 238 Kilometer, dabei überwindet er 5500 Höhenmeter und vier Alpenpässe. Fünf bis sechs Tage wird er fast non-stop unterwegs sein, Pausen dauern maximal 15 Minuten und sind nur zum Ausruhen der Augen da. Auf die Frage, woher er weiß, dass es möglich ist, antwortet er mit voller Überzeugung: „Ich kann es. Es steckt in mir drinnen, da ist eine starke Kraft“. Obwohl das meiste „Kopfsache ist“, steckt hartes Training dahinter. Stefan Wagner trainiert 20 bis 30 Stunden pro Woche – auch nachts. Hinter ihm steht ein Team mit Mentalcoach, Arzt sowie Physiotherapeuten und seine Familie: „Ich habe ein tolles Team. Es ist essenziell, dass ich mich auf sie verlassen kann, sie müssen mir Rückhalt geben.“ Das Team fährt im Begleitauto hinter ihm und sagt ihm, wenn er eine Pause einlegen soll.

Vor drei Jahren hatte Stefan Wagner noch 25 Kilo mehr und war ein Bluthochdruck-Kandidat, Sport machte er nur selten. „In meiner Jugend bin ich professionell im Radsport gefahren. Dann war ich 20 Jahre lang weg, habe mich um meinen Beruf und meine Familie gekümmert“, erzählt er. Als sein Sohn mit dem Radsport begonnen hat, entfachte seine Leidenschaft dafür neu.

Derzeit verfolgt der Mostviertler den Radrennsport halb-professionionell, er arbeitet bei einer Pflegeagentur. Da er vor allem Kinder- und Jugendliche für den Radsport begeistern möchte, hat er das Rad-Nachwuchs-Modell "Youngstars" gegründet. Seit 2014 trainiert er dort die jungen Rennfahrer.

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