Asylunterkunft sorgt für politischen Wirbel

Asylunterkunft sorgt für politischen Wirbel
Die FPÖ fordert die Schließung und verließ Gesprächsplattform. Bürgermeister Kocevar verurteilt das als „billigen Populismus“∙

Für uns sind die Asylgespräche gescheitert“, sagt Ebreichsdorfs FPÖ-Chef Markus Gubik. Eine private Flüchtlingsunterkunft im Ortsteil Unterwaltersdorf, beziehungsweise die blaue Forderung zur Schließung, gelten als Stein des Anstoßes in der 2500-Seelen-Gemeinde.

Rückblick: Im Vorjahr sammelte (die parteifreie) Anneliese Hafner 500 Unterschriften, „damit das Lager zugesperrt wird“. Hafner damals zum KURIER: „Wir haben zu viele Asylwerber hier, die Politik schaut über die Probleme hinweg.“ Bürgermeister Wolfgang Kocevar (SPÖ) rief einen regelmäßigen Integrationsabend mit Vertretern aus Bund, Land und Gemeinde ins Leben. „Wir möchten Konflikte nicht leugnen, sondern offen ansprechen und Lösungen finden“, sagt Kocevar. Wenig Verständnis zeigt er für das jüngste Vorgehen der Freiheitlichen. „Einfach aufzustehen, den Runden Tisch verlassen und dann von gescheiterten Gesprächen zu reden ist billiger Populismus. Dafür bin ich nicht zu haben.“ Der Bürgermeister weist auf Erfolge hin. „Uns ist es gelungen, die Asylantenzahl von einst 160 auf 100 zu reduzieren.“

Schwarzer Tag

Die FPÖ sieht das naturgemäß anders. „Das war ein schwarzer Tag für die Demokratie. Immerhin steht in der Verfassung, dass alle Macht vom Volk ausgeht“, so Gubik. „Und das Volk will kein Asylzentrum in Unterwaltersdorf.“

„Eine Schließung wurde von Bund und Land dezidiert ausgeschlossen. Mir geht es um konstruktives Zusammenleben“, sagt Kocevar. „Ich werde mich weiterhin für eine reduzierte Zahl an Asylanten einsetzen. Aber auch dafür, dass wir die gesetzlichen Bedingungen akzeptieren und unseren Beitrag zur humanitären Hilfe jener Menschen erfüllen, die sie brauchen.“

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