Asfinag und Land: "Nein" zu Autobahnabfahrt

Die neue Auf- und Abfahrt auf die Westautobahn könnte bei der bestehenden Betriebsaufahrt im Heimbautal errichtet werden
Der Verkehr soll von der B44 auf die Autobahn verlagert werden. Land und Asfinag lehnen ab.

Es ist ein leidiges Thema, jenes der Verkehrsbelastungen in den Wienerwaldgemeinden Pressbaum und Purkersdorf. Wer zur Rush Hour über die B44 fährt, muss so gut wie ständig mit Verzögerungen rechnen. Die Bürgermeister der beiden Städte, Josef Schmidl-Haberleitner (ÖVP) und Karl Schlögl (SPÖ) wollen das Problem mit einer neuen Anschlussstelle an die Westautobahn (A1) lösen. Wie berichtet, soll die neue Autobahnabfahrt auf einer Betriebsumkehr genau zwischen den Gemeinden Pressbaum und Purkersdorf entstehen, im Heimbautal, das auf Gemeindegebiet von Wolfsgraben liegt. Wolfsgraben hatte mit dieser Idee freilich weniger Freude als seine Nachbarn. Jetzt kommt auch von der Asfinag und vom Land Niederösterreich ein "Nein" zu den Plänen.

"Eine neue Anschlussstelle an die A1 ist definitiv nicht in Planung", sagt Andreas Fromm, Abteilungsleiter für technische Koordination bei der Asfinag. Auf der bestehenden Betriebsumkehr sei das auch gar nicht möglich. Die Kurvenradien seien schlicht zu klein, es fehlen Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen.

Peter Beiglböck, Straßenbaudirektor des Landes NÖ, sieht das genauso. "Das ist aus unserer Sicht kein idealer Standort für eine neue Anschlussstelle. Die Vorteile überwiegen nicht", sagt er. Es sei auch nicht klar, ob es dadurch tatsächlich zu einer so großen Verkehrsberuhigung in den Gemeinden komme, außerdem werde der Verkehr nur von Pressbaum und Purkersdorf auf Wolfsgraben verlagert. Eine neue Anschlussstelle würde "massive bauliche Tätigkeiten" bedeuten, und das ist einem "geologisch sehr sensiblen Gebiet", sagt Beiglböck. Auch die Forststraße, die als Autobahnzubringer dienen sollte, sei dafür nicht geeignet.

S33 Herzogenburg: "Alles nach Plan"

Seit März ist die neue AnschlussstelleHerzogenburg Stadt“ zur S33, der Kremser Schnellstraße, in Bau. Sie soll den lärmenden Schwerverkehr von der Stadt auf die Schnellstraße bringen. Denn täglich brettern bis zu 400 Lkw durch Herzogenburg (Bezirk St. Pölten). Vor allem die Anrainer der Wiener Straße sind vom Lärm betroffen.
Insgesamt vier neue Rampen – jeweils eine Auf- und Abfahrt in jeder Fahrtrichtung – werden bis Ende des Jahres entstehen. Laut Bürgermeister Franz Zwicker (SPÖ) läuft derzeit „alles nach Plan“. Aktuell werden laut Asfinag die Stützmauern für die Rampen errichtet, danach erfolgt die Asphaltierung der Straße. Bis Ende des Jahres (ursprünglich geplant war Ende November) sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Dann kann die Rampe für den Verkehr freigegeben werden. Die Kosten für das Projekt teilen sich Asfinag, Land und Gemeinde auf. Die Asfinag übernimmt 3,5 Millionen Euro. Auf das Land und die Gemeinde Herzogenburg kommen je 675.000 Euro.

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