Anschlag auf FPÖ: Neues Gutachten belastet Verdächtigen
Die Ermittlungen nach dem Brandanschlag auf die FPÖ-Zentrale in St. Pölten sind für die Verfassungsschützer zur mühevollen Kleinarbeit geworden.
Zwar konnte bereits ein Verdächtiger festgenommen werden, doch der Afghane will mit Molotow-Angriff im August nichts zu tun haben. Von drei weiteren Personen, die an der Tat mitgewirkt hatten, fehlt bisher jede Spur.
Behandlung
Sicher ist bisher nur, dass der Anschlag von zumindest vier Personen verübt wurde. Die Vermummten wurden von einer Überwachungskamera gefilmt, als die das Gebäude in Brand setzen wollten. Tage nach dem Angriff konnten die Ermittler den 20-Jährigen verhaften. Der junge Mann soll sich in einem Wiener Krankenhaus auffällig verhalten haben, als er sich eine
Brandwunde im Bereich der Schulter behandeln ließ.
Er selbst behauptete später in den Einvernahmen, dass es sich dabei um eine ältere Verletzung handeln würde.
Ein Gutachter, der die Verletzung nun unter die Lupe nahm, widerspricht dieser Version. Die Brandwunde dürfte sich der Afghane erst wenige Tage vor der Behandlung zugezogen haben, der fragliche Zeitraum könnte also in die Theorie der Polizei passen.
Für Anwalt "kein Beweis"
Der St. Pöltner Rechtsanwalt Martin Engelbrecht, der den Verdächtigen vertritt, überzeugt das Gutachten jedoch nicht. „Auf dem Überwachungsvideo ist zu sehen, wie sich der Unbekannte versehentlich angezündet hat. Man sieht, dass das eher großflächig passiert ist. Bei meinem Mandanten wurde aber nur eine verhältnismäßig kleine Wunde an der Schulter gefunden. Die anderen Verletzungen stammen mit Sicherheit nicht von dem Vorfall. Für mich handelt es sich deshalb nur um ein Indiz, aber sicher keinen Beweis“, sagt Engelbrecht.
Wie berichtet, wurden auch keine DNA-Spuren des Verdächtigen am Tatort gefunden, die Ergebnisse der Handyauswertung liegen dem Anwalt noch nicht vor. Die Daten könnten Aufschluss darüber geben, ob sich der Afghane tatsächlich am Tatort aufgehalten oder auch nicht.
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