Anrainer warten auf Radarbox

Anrainer warten auf Radarbox
Zur Entlastung der Anrainer wurde für die Tunnelzufahrt ein Maßnahmenpaketbeschlossen. Es hapert an der Umsetzung.

Mit der Errichtung des Semmeringbasistunnels wird Gloggnitz in den kommenden Jahren zur größten Baustelle Österreichs. Da die Bewohner mit den Belastungen wie Lärm, Staub und Schwerverkehr mehr als ein Jahrzehnt leben müssen, kämpfen sie dafür, dass diese in einem erträglichen Ausmaß bleiben. Auf die versprochenen Radarboxen auf der Zufahrtsstraße zum Tunnel warten sie aber bis heute.

Am 25. April erfolgte der feierliche Spatenstich vor dem zukünftigen Tunnelportal in Gloggnitz. Obwohl einige Genehmigungsverfahren wegen der Einspruchsflut der Tunnelgegner immer noch in Schwebe sind, wird bereits emsig gebaggert. Für die Entlastung der vom Tunnelbau betroffenen Anrainer hat die Bürgerinitiative BISS in langen Verhandlungen mit ÖBB und Land NÖ ein Maßnahmenpaket vereinbart.

So sollen beispielsweise nur lärmarme Lkw beim Bau zum Einsatz kommen und Materialtransporte nur zwischen 6 und 22 Uhr erfolgen. Um den Lärm in Grenzen zu halten, wurde auf der Zufahrtsstraße von der Semmering-Schnellstraße (S 6) bereits Flüsterasphalt aufgetragen.

„Wir haben schon recht viel erreicht. Jedoch wurden die versprochenen Radargeräte immer noch nicht installiert“, erklärt BISS-Sprecher Horst Reingruber. Der Flüsterasphalt hat allerdings zur Folge, dass auf dem Abschnitt noch schneller gefahren wird.

Messungen

Dies belegen die Zahlen der permanenten Messstelle. „Wir haben Spitzen bis 100 km/h. 30.000 Fahrzeuge pro Monat fahren an der Stelle schneller als 66 km/h“, so Reingruber. Erlaubt ist Tempo 50. Obwohl die Radargeräte im Konzept vorgesehen sind und die Installierung bereits mehrmals zugesagt wurde, liegt die Sache auf Eis. „Wir werden zwischen der Bezirkshauptmannschaft und dem Innenministerium hin und her geschickt“, so Reingruber.

Bei der zuständigen Bezirksbehörde Neunkirchen heißt es auf Anfrage des KURIER, dass ein entsprechendes Verfahren bereits im Laufen ist und vom Ministerium geprüft wird.

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