Angst vor Kwizda-Pleite

Angst vor Kwizda-Pleite
Abgeordneter Haller: „Vorbereitungen sollen schon laufen“

Clopyralid-Wasser in die Donau. Nachdem sich am Wochenende alles um die Art und Weise der Sanierung des Grundwasser-Krimis drehte, rückte der Verursacher wieder ins Rampenlicht. Neuerlich taucht das Gerücht auf, dass sich die Firma Kwizda vorzeitig von der Sanierungsbühne verabschieden könnte und damit der ganze Fall auf dem Rücken der Steuerzahler lasten wird.

Wie der KURIER ausführlich berichtete, hagelte es Samstag massive Proteste gegen die Wasserrechtsbehörde in Korneuburg. Seit Montag vergangener Woche wird versucht die Clopyralid-Fahne im Grundwasser zu kappen, indem das Grundwasser abgepumpt wird und über ein EVN-Rohr in die Donau geleitet wird. Laut Matthias Schabl von der örtlichen Bürgerinitiative wurde bisher die zehnfache Menge des Berndl-Bades in Korneuburg, also Tausende Kubikmeter des Clopyralid-hältigen Wassers, in den Fluss transferiert.

Trotz der von Sanierungsexpeten Werner Wruss errechneten millionenfachen Verdünnung bezeichnet Global die Einleitung als Umwelt-Skandal. Global-2000-Chemiker Helmut Burtscher kündigte an: „Wir werden prüfen, ob das legal ist, oder gar einer Straftat entspricht.“ Noch am Freitag hatte die BH betont, dass es sich um eine Notmaßnahme handelt und argumentierte mit Gefahr im Verzug für andere Brunnenanlagen.

„Es ist wichtig, die Brunnen zu schützen. Nur es ist technisch überhaupt kein Problem das Wasser vorher zu filtern“, konterte Burtscher. Ausreden, wonach keine Großfilter samt der dazu notwendigen Spezialkohle vorhanden wären, lässt Burtscher nicht gelten. Wie der KURIER in Erfahrung brachte, hat die EVN mobile Filteranlagen am Markt besorgt.

Insolvenz?

Landtagsabgeordneter Hermann Haller hat derzeit schlafllose Nächte. Laut dem ÖVP-Politiker hat er aus verlässlichen Quellen Informationen, wonach Juristen für Kwizda an einem Ausstiegsszenario basteln. Haller: „Die Vorbereitungen sollen schon laufen.“ Grund dafür dürften die Kosten für die Sanierung und Regressforderungen von EVN bzw. privaten Brunnenbetreibern sein, die jetzt schon einen zweistelligen Millionenbetrag ausmachen sollen.

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