An Herpes-Virus erkrankte Kälber getötet

(Symbolbild)
Vorfälle auf vier Höfe beschränkt, lückenlose Kontrollen sollen Seuche in Niederösterreich wieder ausrotten.

Nach dem Auftreten der Herpes-Seuche "IBR/IPV" in vier Rinderställen in NÖ ist ein straffes Maßnahmen- und Kontrollprogamm zur Ausrottung der Krankheit angelaufen. Jene drei Ställe im Bezirk Scheibbs und einer in Mistelbach, in die die Seuche durch in Tirol eingekaufte Kälber eingeschleppt wurde, stehen unter Quarantäne.

Die Krankheit, die seit den 1990-er Jahren in Österreich ausgerottet war, ist aus unbekannter Ursache wieder in mittlerweile 18 Fällen in Tirol bekannt geworden. Bei den Rindern löst sie grippeähnliche nicht tödliche Symptome mit verschleimten Mäulern und entzündeten Luftröhren aus. Für den Menschen ist sie ungefährlich.

Insgesamt seien in NÖ weniger als zehn erkrankte Kälber eingeschläfert worden, berichtet Landesveterinär Wigbert Roßmanith. Vor allem durch gezielte Kontrollen auf Höfen, wo Tiere aus Tirol eingekauft wurden, sollten alle Erkrankungen lückenlos erfasst werden können. "Ich bin zuversichtlich, dass das rasch funktioniert", sagt Roßmanith. Präventivmaßnahmen, wie Impfungen, seinen gegen das Ausbreiten von IBR/IPV eher wirkungslos, erklärt er.

Vorschriften

Wie berichtet, unterliegt der Rinderhandel nun strengen Vorschriften des Gesundheitsministeriums. Jene Höfe, die seit dem 5. Dezember 2014 Rinder zugekauft haben oder Tiere außer Haus gebracht haben, stehen im Fokus. Will der Landwirt ein Tier verkaufen, muss er vorher eine Blutanalyse erstellen lassen. Die Kosten für die Analyse zahlt die öffentliche Hand, die Blutabnahme durch den Tierarzt muss der Bauer tragen. Kommt es zum schlimmsten Fall und es müssen Tiere getötet werden, gibt es Ersatzleistungen zwischen 375 und 900 Euro, je nach Alter und Wert des Tieres.

Schlagend werden die Kontrollen schon bei den nächsten Märkten. In Zwettl und in Bergland bei Wieselburg, sowie in Warth (Bezirk Neunkirchen) finden ab nächster Woche große Kälbermärkte statt. Auch Absagen gibt es: Die "Nacht der Jungzüchter" in Warth und der "Kuhfrühling" in Zwettl, Ende März, sind gestrichen.

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