Eine Aktion, die Unbekannte am vergangenen Wochenende im Weihnachtswald beim Amstettener Adventmarkt verschuldet haben, sorgt für Ärger und Unverständnis. Ein dort platzierter Postkasten, in den Kinder Briefe ans Christkind einwerfen können, wurde aufgerissen und leer geräumt.
Betrübt meldete am Dienstag das Amstettner Stadtmarketing den Diebstahl der Briefe auf seinen Internetforen. "Alle Eltern, deren Kinder bereits einen Brief abgegeben haben, können sich mit Name und Adresse bei uns unter marketing@avb.am melden“, heißt es dort. "Wir möchten den Kindern, deren Briefe entwendet wurden, dennoch die Freude ermöglichen postalisch einen Gruß vom Christkind zu kommen“, erklärt AVB-Stadtmarketing-Chef Andreas Jung.
Wer auch immer den Briefkasten in der Krippe des Weihnachtswalds widerrechtlich geleert hat, habe keinerlei Nutzen davon, ärgert sich Jung. Betroffene Kinder, die bereits ihre Gruß- und Wunschzettel eingeworfen haben, sollen von ihren Eltern gemeldet werden, damit es keine Enttäuschung über die ausbleibende Christkindlpost gibt, wünscht sich Jung.
Gleich unmittelbar nach dem Aufruf im Internet hätten sich bereits zahlreiche Eltern gemeldet. Er habe den verschlossenen Postkasten nun nochmals versiegelt, so Jung.
Vorgesehen ist, Kindern die Briefe eingeworfen haben, vor Weihnachten eine persönliche Christkindlkarte nach Hause zu schicken, erklärt Jung die Aktion. Am 15. Dezember gegen 15.30 Uhr soll das Christkind zudem persönlich im Weihnachtswald erscheinen, um den Briefkasten zu öffnen und die Post zu entnehmen.
Die Marketingaktion ist nur eine von mehreren Aktionen rund um den am neu gestalteten und beleuchteten Hauptplatz situierten Weihnachtsmarkt. Der wird laut Jung bestens angenommen. Bei einer anderen Aktion werden Wünsche der Schützlinge des Kinderschutzzentrums "Kidsnest“, die auf Christbäumen im Weihnachtswald hängen, von Sponsoren, Gönnern und Stadtverantwortlichen erfüllt.
In der Pop-up-Hütte zwischen den täglich geöffneten Punsch- und Essensständen am Adventmarkt sind regelmäßig Kunsthandwerker, Sänger oder auch Sportler mit Autogrammkarten präsent und es gibt auch Lesestunden.
Gut möglich, dass es sich beim Diebstahl der Christkind-Briefe um ein Lausbubenstück handelt, das in Amstetten mittlerweile aber auf wenig Verständnis stößt. Vorfälle mit frechen Jugendlichen, die Passanten etwa am Bahnhof angehen, bescheren ohnehin bereits Ungemach. Wie beim regelmäßig stattfindenden Amstettner Sicherheitsforum in der Vorwoche bekannt geworden ist, haben die ÖBB nun bei der Bezirksbehörde eine Schutzzone am Bahnhof beantragt.
Derartige Verordnungen gibt es in Niederösterreich bereits in vielen Städten. Sie ermöglichen der Polizei mehr Durchgriffsrechte und Wegweisungen, wenn sich Jugendliche ungebührlich oder gar kriminell verhalten.
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