Wahlkampf auf Spielzeugebene: ÖVP kontert FPÖ-Dienstautovorwurf mit Humor

Kontert Dienstwagenvorwurf mit Humor: ÖVP-Vizebürgermeister Markus Brandstetter
Amstettner FPÖ-Spitzenkandidat tritt mit Attacke ins Fettnäpfchen.

Zur schrulligen Wahlkampf-Posse wurde ein Angriff des Amstettner FPÖ-Spitzenkandidaten Alexander Schnabel gegen ÖVP-Bürgermeister Christian Haberhauer.  Der leiste sich auf Kosten der Stadt ein teures Dienstauto, behauptete Schnabel. Weil Haberhauer aber gar kein Dienstauto hat, verbreitet die ÖVP witzige Gegendarstellungen und rückt genüsslich Schnabels hastigen Zuzug nach Amstetten und seine Wohnadresse in der Ostarrichi-Kaserne ins Blickfeld.

Wahlkampf auf Spielzeugebene: ÖVP kontert FPÖ-Dienstautovorwurf mit Humor

FPÖ-Spitzenkandidat und Landtagsabgeordneter wählte Kaserne zu seinem Hauptwohnsitz

In einem Posting  und einem Interview für ORF NÖ prangerten die Amstettner Blauen und Schnabel die Geldverschwendung für Millionenprojekte durch die schwarz-grüne Stadtregierung an. Zugleich kritisierten sie in der großflächigen Stadtgemeinde die Existenz von drei dezentralen Ortsvorstehungen und nannten auch die Kosten für das angebliche Bürgermeisterauto als Kritikpunkt. Doch Haberhauer legt in Wirklichkeit für dienstliche Fahrten Kilometergeldabrechnungen.

Spaßhalber machte sich ÖVP-Vizebürgermeister Markus Brandstetter im Rathausfuhrpark auf die Suche nach dem angeblichen Dienstfahrzeug und wurde in Form eines Spielzeugautos fündig. Sein Foto mit einem "Bobby Car“ wird nun auf vielen Kanälen mit viel Genuss verbreitet. "Ich denke, man muss Falschmeldungen nicht immer mit Empörung begegnen. Vor allem, wenn sie so leicht zu widerlegen sind, wie im Fall der FPÖ Amstetten“, sagt Brandstetter. Die Bürger habe sein Facebook-Posting jedenfalls bestens amüsiert, berichtet er.

Der FPÖ-Kritik an den Ortsvorstehungen erteilt der Vizebürgermeister eine klare Absage. "Ortsvorsteher sind wichtige Ortsversteher, die unmittelbare Ansprechpartner der Menschen in den Grätzln sind und sich auch für die kleinsten Anliegen Zeit nehmen“, sagt er.  Eine Abschaffung bedeute "Bürgernähe abzuschaffen“, so Brandstetter.

Heftige Kritik muss die FPÖ auch aus der vermeintlich Wählerschaft einstecken. "Es gibt ja keinen größeren faulen Zauber, als Lügen zu verbreiten. Blau hat die letzten 5 Jahre nichts getan“, postete die bekannte frühere FPÖ-Gemeinderätin Martha Harreiter, die auch den Kasernen-Wohnsitz Schnabels massiv kritisierte. Dazu gesagt muss werden, dass sie und vier andere blaue Gemeinderatsmitglieder 2019 aus der FPÖ ausgeschlossen worden waren. 

Fraktionswechsel

Dass bei den Amstettner Blauen nicht alles ganz harmonisch laufen dürfte, belegte im Herbst des Vorjahres der Wechsel  des FPÖ-Gemeinderats Harald Wiesauer zur SPÖ Amstetten. Er kandidiert nun auch auf einem hinteren Platz für die Roten. 

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