Amstetten: Immer mehr sind auf Soma angewiesen
Drei Jahre nach dem Betriebsstart ist der Sozialmarkt (Soma) in der Amstettener Wagmeisterstraße weit mehr als eine günstige Versorgungsstelle für Bedürftige. Der mittlerweile massiv angewachsene Kundenstock gilt auch als Sozialbarometer der Region. So fällt auf, dass immer mehr Alleinerzieherinnen und sogenannte "working-poor", also Menschen mit Job aber geringsten Einkommen , auf die billigen Lebensmittel im Soma angewiesen sind.
"Eine Erfolgsgeschichte. Der Soma ist aus Amstetten nicht mehr wegzudenken", gratulierte Bürgermeisterin Ursula Puchebner. Der Markt sei zur Fixgröße im sozialen Netz der Stadt geworden, meinte sie. Die Zahlen sind beeindruckend: 719 Menschen haben mittlerweile ihre geringen Einkommen offengelegt und einen Einkaufspass eingelöst. Innerhalb der vergangenen drei Jahre wurden 46.500 Einkäufe getätigt und knapp 17.000 vergünstigte Mittagsmenüs ausgegeben.
"Es ist nicht klar abzuschätzen, ob die Steigerung der Kundenzahlen durch wachsende Armut oder wachsenden Mut der Betroffenen zwanglos zu uns kommen zu können, herrührt", sagt Soma-Mostviertel-Chefin Irmgard Pöll-Wimmer. Unter den Stammkunden finden sich Akademiker ebenso , wie Ex-Gastwirte.
Dass immer weniger Menschen Scheu haben in den Soma zu kommen, wertet sie als gute Arbeit ihres Teams. Sechs Transitarbeitskräfte und drei Fix-Angestellte schaukeln mit 30 ehrenamtlichen Helfern den Marktbetrieb. Dessen Image hat zum Glück nicht nur bei den Einkäufern, sondern auch bei den Spendern der Marktwaren zugelegt. "Alle großen Lebensmittelmärkte in Amstetten beliefern uns mit Waren", sagt Pöll-Wimmer stolz. Womit für die gemeinsam gemanagten Sozialmärkte in Amstetten und Waidhofen rund 35 Hauptlieferanten ihre aus dem Verkauf genommenen, aber völlig einwandfreien Lebensmittel zur Verfügung stellen.
Stolz ist das Soma-Team auch auf ein anderes Detail: Von 18 durch das AMS vermittelten Transit-Arbeitskräften konnten zwölf über ihren Wiedereinstieg im Soma fixe Jobs in der Privatwirtschaft ergattern.
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