Amstetten: Flohmarkt als günstiger und wichtiger „Nahversorger“
Es bedarf etlicher Hundert freiwilliger Arbeitsstunden, um aus einem 100 Tonnen schweren Berg gespendeter Waren eine ansprechende Supermarkt-Szenerie zu zaubern. In der Amstettner Eishalle wollen die Mitglieder des Lions Club und ihre Helfer in den nächsten Tagen dieses Kunststück vorführen. Für das Wochenende am 16. und 17. September wird mit dem traditionellen Flohmarkt wieder Österreichs größter kurzzeitiger Secondhandshop eingerichtet. Ein Markt, der immer größere soziale Bedeutung in der Region bekommt.
„Unser Flohmarkt hat eine zweifache Benefizausrichtung. Einerseits verkaufen wir billig Waren, um mit dem Erlös Hilfe leisten zu können. Andererseits bieten wir jenen, die es nötig haben, die Chance, sich günstigst mit notwendigen Waren einzudecken“, sagt Lions-Manager Gerhard Sengstschmid.
Wie sich aktuell auch in Sozialmärkten zeigt, dürfte heuer der Bedarf an gebrauchten, aber funktionsfähigen Alltagsgegenständen, Haushaltsgeräten und natürlich auch Bekleidung weiter enorm hoch sein.
Ausstattung
Die Gruppe, die den Flohmarkt als günstige Versorgungseinrichtung und nicht als Hobby- und Sammlermarkt oder Ort für aufregende Schnäppchenjagden sieht, ist schon in den vergangenen Jahren angewachsen, so die Lions.„Zu meinem Stand mit Herrenbekleidung kommen jährlich Stammkunden, die sich hier mit dem Bekleidungsbedarf fürs bevorstehende Jahr eindecken“, schildert Sengstschmid aus der Praxis. Aus den Frauen- und Kinderabteilungen gibt es ähnliche Meldungen.
Ob Teuerung und mehr Sparsamkeit heuer Auswirkungen auf die Spendenfreudigkeit der Menschen haben werden, können die Löwen noch nicht beantworten. Erst morgen, Samstag, sowie am Montag und am Dienstag wird die gespendete Ware bei der Amstettner Eishalle (8 bis 19 Uhr) übernommen.
Flohmarktorganisation
Der Flohmarkt, den traditionell Tausende stürmen, weist beeindruckende Kennzahlen auf. Rund 400 Freiwillige, davon 150 Lions, leisten rund 8.000 Arbeitsstunden, um erfahrungsgemäß gut eine Million Einzelstücke (100 Tonnen) zu präsentieren, und zum Schnäppchenpreis zu verkaufen.
Der Erlös fließt in Benefizprojekte. Im abgelaufenen Jahr konnten die Lions in 117 Fällen mit insgesamt 78.000 Euro helfen.
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