Amokfahrt mit 1,92 Promille
Mit Sicherheit schuldig, glaub i", sagt der Angeklagte. Richter Slawomir Wiaderek: "Sie sollen Personen fast überfahren haben, weil sie betrunken durch die Fußgängerzone fuhren und jemand attackiert haben." Angeklagter: "Das hat mir der Polizist gesagt." Richter: "Haben"S eine Erinnerung, dass" am Steuer gesessen sind?"Angeklagter: "Nein, aber im Großen und Ganzen hab" i den Blödsinn gemacht."
Ein 32-jähriger Arbeiter muss sich am Landesgericht St. Pölten wegen Gefährdung einer größeren Personengruppe und Körperverletzung verantworten. Am 18. April ist er in Melk wie ein Irrer zwei Mal mit seinem Alfa Romeo durch die Fuzo gerast. Mit 1,92 Promille Alkohol im Blut. Sieben Teilnehmer eines Klassentreffens konnten sich nur durch Sprünge retten.
"Aggressiv und mit Vollgas" sei der Mann gefahren, berichtet einer der Augenzeugen. "Wir sind alle auf die Seite gesprungen, auch Gäste in den Schanigärten." Der Amokfahrer war auf der Suche nach seiner Geldbörse, die er bei einer Lokaltour verloren hatte. "Wenn das net passiert wär" sitzert i net da" behauptet der Angeklagte.
Mutiger Augenzeuge
Als der Alfa am Rückweg wieder durch die Fuzo kam, stellte sich ein mutiger Bundesheer-Bediensteter in den Weg. Der Alkolenker stoppte, stieg aus und schrie: "I bring di um, i stich di ab, du Drecksau." Hat er das ernst gemeint? Ja, sagt ein Zeuge, der bei der Überwältigung des Arbeiters verletzt wurde. "Ich war mir sicher, wenn ich ihn auslass", passiert was Schlimmes."
Richter: "Können Sie sich auch daran nicht erinnern?" Angeklagter: "Na, das ist ja das Schlimme. Mir tut alles leid, ich möcht" mich entschuldigen."
Zwischenzeitlich wurde der Arbeiter vom Schicksal bestraft: Er stürzte von einem Dach, war gelähmt und kann nach langer Rehabilitation wieder "halbwegs gehen." Was tut man mit so Einem? Der Richter wählt den "Versuch einer Diversion": 60 Stunden Sozialarbeit, "wenn er das in seinem Zustand schafft."
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