Akute Gefahr: Rostbrücke über Ybbs wieder gesperrt

Der attraktive Steg zum Hotel "Schloss an der Eisenstraße" weist so schwere Schäden, dass er gesperrt werden musste
Neue schwere Rostschäden zwangen die Stadtverantwortlichen von Waidhofen an der Ybbs den Schlosssteg gänzlich für die Benutzung zu sperren.

Die historische Altstadt von Waidhofen an der Ybbs ist um eine Attraktion und einen wichtigen Verkehrsweg ärmer. Der Schlosssteg über die Ybbsschlucht, der Waidhofens Innenstadt mit dem Stadtteil Zell für Fußgänger und Radfahrer verbindet, musste heute, Dienstag, überraschend gesperrt werden. Die laufende Überwachnung durch das städtische Bauamt hat neue dramatische Rostschäden am stählernen Brückenkorpus zu Tage gebracht. Der wegen der Korrosionsschäden ohnehin nur mehr eingeschränkt benützbare stählerne Steg wurde nun von Bürgermeister Wolfgang Mair, ÖVP, gänzlich gesperrt. Er folgte damit dem Rat des von der Stadt engagierten Prüfingenieurs Bernhard Schweighofer.

Bei der letzten Prüfung im April, wo der Sachverständige eine Nutzung der Brücke bis Juni 2015 in Aussicht gestellt hatte, waren grobe Rostlöcher, wie man sie jetzt findet, noch nicht erkennbar. "Um jegliches Risiko auszuschließen, sehen wir uns gezwungen, als Sofortmaßnahme den Schlosssteg umgehend zu sperren", sagte Stadtchef Mair. Damit ist der kürzeste Weg von dre Stadt zum Parkbad, zum Parkdeck oder zum Hotel "Schloss an der Eisenstraße jetzt für längere Zeit nicht mehr nutzbar. Um den nun notwendigen Weg über die große Unterzellerbrücke etwas erträglicher zu machen, öffnet die Stadt den Fußweg durch den Hof des Rothschildschlosses wieder.

Ende Juli wird zwar mit dem Sachverständigen über die weitere Vorgangsweise beraten. Doch teure Reparaturen sind eher unwahrscheinlich. Die Stadt hat nämlich bereits das Vergabeverfahren für die Neuerrichtung und den Austausch des nach 14 Jahren völlig desolaten Steges in die Wege geleitet. Um rund 750.000 Euro soll der neue Übergang im nächsten Jahr errichtet werden. Zuletzt gab es im Gemeinderat Differenzen, weil die Opposition verlangte, dass die vor 14 Jahren beteiligten Firmen am Bau der jetztigen Rostbrücke zur Schadensersatzleistung geklagt werden sollte. Dem Bürgermeister war das Klagsrisiko auf den Prozesskosten sitzen zu bleiben aber zu hoch. Mit dem damaligen Bauherrn, der NÖ Hypo Bauplanungs- und Bauträger GmbH., hat die Stadt einen Vergleich ausgehandelt und die Firma damit aus allen Verantwortlichkeiten entlassen. Die Hypo will 100.000 Euro, das sind 44 % des aktuellen Zeitwerts der Brücke (230.000 Euro), bar und über Dienste ins neue Projekt einbringen.

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