Gravierende Mängel bei Ybbssteg
Der Schock sitzt tief. An der nur knapp über ein Jahrzehnt alten Tourismusattraktion „Ybbssteg“ sind gravierende bauliche Mängel aufgetaucht. Stadtchef Wolfgang Mair ist entrüstet. Er befürchtet sogar den notwendigen Neubau des stählernen Übergangs von der Altstadt zum Zeller Schlosshotel und zur dortigen großen Parkgarage. Vorsorglich hat Mair nun eine Belastungsbeschränkung für 200 Personen für die Brücke erlassen.
Spektakulär und preisgekrönt, aber nicht unumstritten, brachte der 2000 eröffnete Steg der Stadt wenig Glück. Um 500.000 € von einer Rieder Firma errichtet, war 2002 bereits die erste Sanierung fällig. Just bei der Eröffnung des Schlosshotels, als Dutzende von der Brücke aus dem Spektakel folgten, barst mit lautem Knall eine Brückenstrebe.
Als nun in den letzten Monaten zahlreiche verdächtige Rostflecken auftauchten, gaben die Stadtverantwortlichen ein Gutachten über den Zustand des Brückenkorpus in Auftrag. Erste Detailergebnisse zeigten bereits gravierende Mängel. Gefahr in Verzug bestehe zwar nicht, dennoch erließ Mair die Gewichtsbeschränkung.
Bei ordnungsgemäßer Ausführung müsste ein derartiger Steg eine problemlose Nutzungsdauer von 50 Jahren aufweisen, ließ sich der Bürgermeister von Experten sagen. Jetzt wird nach zehn Jahren eine umfangreiche Sanierung oder schlimmsten Falles ein Neubau der Stegkonstruktion fällig. „Das ist für mich völlig inakzeptabel“, wettert der Stadtchef. Er hat nun beim städtischen Bauamt weitere Expertisen in Auftrag gegeben und die Brückenbauabteilung des Landes Niederösterreich mit dem Fall betraut.
Gleichzeitig beginnt die Rechtsabteilung der Stadt die Verhandlungen mit dem Generalbesorger des Stegbaus, der NÖ Hypo Bauplan, über Gewährleistungs- und Haftungsfragen.
Kommentare