Abschied von Häuptling König

Abschied von Häuptling König
Flughafen entfernt acht Tonnen schweres Kunstwerk.

Ein sechs Meter hoher Häuptling soll demnächst vom Flughafen Schwechat nach Voitsberg übersiedeln. Doch während man sich dort über die Heimkehr des rostigen Zeitgenossen freut, kritisiert man anderswo den „künstlerischen Verlust“.

Die Rede ist vom „Häuptling König“ – jener acht Tonnen schweren Eisenplastik aus Torstahl, die die Passagiere in der Ankunftshalle des Pier West am Flughafen Wien-Schwechat willkommen heißt. Im Rahmen der Neustrukturierung des Airport-Areals soll das Werk des verstorbenen Künstlers Gerhardt Moswitzer entfernt werden. Für dessen Witwe und Architekt Franz Fehringer, der den Pier West einst entworfen hatte, ein Fauxpas.

Gerhard Moswitzer war einer der bedeutendsten Eisenplastiker der Welt, 1970 war er Vertreter Österreichs bei der Biennale in Venedig. Der Flughafen sollte sich glücklich schätzen, dieses säkulare Kunstwerk zu besitzen“, meint Fehringer. Bei der Skulptur handle es sich um eine „einmalige Einheit aus Kunst und Raum“, jede Veränderung wäre eine Verschlechterung.

In einem Brief an Flughafen-Direktor Günther Ofner bittet Fehringer den Airport-Vorstand, die Übersiedlung zu überdenken.

„Heimkehr“

Doch daran ist nicht mehr zu rütteln. Noch im November soll das Kunstwerk, das sich im Besitz der Flughafen Wien AG befindet, ins steirische Voitsberg übersiedeln – „zurück in die Heimat des Künstlers“, wie Airport-Sprecher Peter Kleemann betont.

Dort ist die Freude groß. „Es handelt sich um eine Leihgabe des Flughafens“, erklärt Bürgermeister Ernst Meixner, der Moswitzer persönlich kannte und schätzte. Als Standort wurde im Gemeinderat ein Platz bei der Burg-Ruine Obervoitsberg auserkoren. „Dort ist die Plastik schon von Weitem zu sehen.“

Auch in Schwechat ist man mit der Lösung zufrieden. Der „Häuptling König“ werde bei der ob Größe und Gewicht aufwendigen Übersiedlung nicht beschädigt, verspricht Kleemann.

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