70-Jährige holte Weltmeister-Titel
Wichtig ist, nie aufzuhören.“ Das ist ein Leitspruch einer außergewöhnlichen niederösterreichischen Sportlerin. Vor wenigen Wochen kehrte die 70-jährige Amstettnerin Zsofia Garaguly mit einem Tennis-Weltmeistertitel aus Kärnten heim.
Wie es ihre Art ist, gab’s daheim um das mit Tennislegende Peter Pokorny im Mix-Doppel errungene Gold wenig Wirbel. Da war die Freude der rüstigen und bescheidenen Tennislady über die tollen Verhältnisse auf den Sandplätzen des UTC Amstetten bis weit in den Herbst weit größer.
„Ich mache das, weil es mir Spaß macht und ich gesund bin“, sagt Garaguly. Tennis begleitete die Sportlerin ihr ganzes Leben lang. Die Zahl der Titel, die sie bei Staats- , Europa- oder gar Weltmeisterschaften errungen hat, kennt sie nicht. „Ich hab’ nie mitgezählt“.
Allein bei der letzten Weltmeisterschaft heimste sie auch im Single und im Doppel Medaillen ein. Dabei bemerkt die Amstettnerin, dass von Jahr zu Jahr mehr starke Konkurrenten auch in den obersten Altersklassen der 70- und 80-Jährigen zu finden sind. „Da tauchen topfitte Australierinnen, Amerikanerinnen oder Deutsche auf. Gegen die gibt’s harte Kämpfe“.
Fixgröße
In der großen Familie der heimischen Tennissportler ist der Name Garaguly eine Fixgröße. Kein Wunder. Das ganze Jahr über läuft die 70-Jährige bei Meisterschaftsspielen auf und ist meist bei den Siegern. In den jüngeren Klassen der 55- oder 45-Jährigen ist Garaguly noch immer eine Hürde für die Konkurrenz. Gelegentlich hilft sie auch noch in der Kampfmannschaft des UTC aus.
Ihre Fitness holt sich Zsofia Garaguly einzig und alleine auf dem Tennisplatz. „Da laufe ich viel und gerne. Das fürchten meine Gegner. Aber auf Laufstrecken oder im Fitnesscenter bin ich nie.“ Drei Mal in der Woche gute Trainingspartner zu finden ist für sie nicht leicht. „Ich muss aber sagen, dass in unserem Verein die Nachwuchsarbeit stimmt. Da gibt es Junge, die hauen perfekt auf die Kugel. Da bin ich schon weit weg.“
Nicht nur der WM-Titel von Zsofia Garaguly wird heuer als ein Kapitel im Jahresbericht des UTC Amstetten eingetragen. Erstmals konnte die Herrenkampfmannschaft in der höchsten österreichischen Meisterschaftsklasse antreten und belegte auf Anhieb den fünften Platz. Das Play off der besten Vier wurde knapp verpasst. Mit Dennis Nowak ist auch der österreichische Staatsmeister ein UTC-Spieler. Das Damenteam, mit drei Spielerinnen unter 18 Jahren, schaffte heuer den Aufstieg in die erste NÖ Landesliga.
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