62.000 Euro für Notfälle geborgt: 25-Jährige ging mit Geld shoppen
Im August 2021 machte es zwischen einem Niederösterreicher und einer Tschechin – er ist mittlerweile 50, sie 25 – Klick: Sie lernten sich über eine Online-Partnerbörse kennen und lieben. Ein Jahr später war die anfängliche Begeisterung füreinander allerdings verpufft.
Der Weinviertler erstattete Anzeige, er sei in der On-off-Beziehung um mehr als 62.000 Euro erleichtert worden. Der Mann hatte seiner Angebeteten immer wieder Geld geborgt, um ihr in angeblichen Notsituationen zu helfen. Tatsächlich floss das Geld aber vor allem in ausgiebige Shoppingtrips der 25-Jährigen. Zurückgezahlt hatte ihm die junge Frau – trotz mehrmaliger Zusicherung – nie etwas. Stattdessen fand sie immer neue Rechtfertigungen, warum sie noch mehr Geld benötigen würde.
Versöhnung
Schwerer gewerbsmäßiger Betrug lautete demnach die Anklage der Staatsanwaltschaft Korneuburg, die am Donnerstag verhandelt wurde. Doch mittlerweile hatte das Paar wieder zueinandergefunden: 30.000 Euro hat der Weinviertler bisher zurückerhalten, der Großvater der 25-Jährigen half ihr mit einer kräftigen Finanzspritze aus der Patsche. Den Rest wolle man privat klären, betonte der 50-Jährige. Er greife seiner Freundin nun auch finanziell wieder unter die Arme, bezahle eine Therapie für sie. Denn die junge Frau leide an einer Kaufsucht und unter Depressionen, wie sie weinend vor Gericht aussagte.
Eine Geldbuße wollte ihr Richterin Lydia Rada nicht aufbrummen: „Ich habe die Sorge, dass das wieder ihr Lebensgefährte zahlen würde.“ Stattdessen soll die bisher unbescholtene Angeklagte sechs Wochen gemeinnützige Arbeit leisten. „Ich bin ganz sicher, dass ich das schaffe“, sicherte diese zu. „Ansonsten wird das Verfahren fortgesetzt, am Spiel steht eine Vorstrafe“, machte Rada klar.
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