50-Jährige am Tag vor Prozess gegen Ehemann tot aufgefunden

Die Frau hatte keine Überlebenschance
47-Jähriger war wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. U-Haft wurde verhängt.

Exzessive Gewalt dürfte in der Beziehung zwischen einem 47-jährigen Mann und seiner 50-jährigen Frau eine Rolle gespielt haben. Wohl auch deshalb haben die Behörden den Mann, der Mittwochabend den Tod seiner Frau meldete und beim Eintreffen der Beamten aggressiv reagierte, festgenommen. Dass der Tod der Frau in der Nacht vor einem Gerichtsverfahren eintrat, in dem sie ihren Mann als brutalen Schläger hätte belasten sollen, wirft ein eigenartiges Licht auf die Vorkommnisse in einem Dorf nahe Geras, Bezirk Horn. Wie berichtet, hatte eine Obduktion keine Hinweise auf Fremdverschulden ergeben. Nun soll ein Gutachten klären, ob Gift oder Drogen im Spiel gewesen sein könnten.

Angst

Im Dorf mit rund hundert Einwohnern scheinen nicht wenige froh zu sein, dass der Mann – er soll voriges Jahr noch eine Fußfessel getragen haben – im Gefängnis sitzt. „Viele haben Angst vor ihm gehabt, weil ihm alles zuzutrauen ist“, berichtet eine Frau, die nicht genannt werden will. Man hörte von zahlreichen Verurteilungen wegen Gewaltdelikten. „Wenn er betrunken auf der Straße randaliert und geschrien hat, traute sich niemand hinaus“, schildert eine andere Bewohnerin. So wagte auch niemand eine Anzeige, obwohl bekannt war, dass der Hundezüchter seine Tiere misshandelt haben soll. 18 Hunde sind dem Tierheim Krems übergeben worden.

Für Donnerstagfrüh war der Prozess als Nachspiel auf einen Vorfall 2017 angesetzt worden. Ursprünglich hatte die Frau damals behauptet, ein Fremder habe sie brutal zusammengeschlagen. Daher stellte die Behörde das Verfahren gegen ihren – mehrfach einschlägig vorbestraften – Mann ein. Im Oktober danach hatte das Paar sogar geheiratet. Doch dann gab es wieder Konflikte. Die Frau zog ihre Aussage zurück. Am Donnerstagvormittag hätte der Prozess stattfinden sollen: Die Frau war wegen falscher Beweisaussage angeklagt. Der Mann wegen schwerer Körperverletzung. Er soll sie an den Haaren gepackt und ihren Kopf mit dem Gesicht gegen den Boden geschlagen haben während er auf ihrem Rücken kniete. So heftig, dass Gesichtsknochen brachen. Zusätzlich trat er die am Boden liegende, sodass sie Rippenbrüche erlitt.

Zur Verhandlung kam es nicht mehr. Rettungskräfte fanden die Frau leblos in ihrem Bett. Über den Mann, es gilt die Unschuldsvermutung, ist Untersuchungshaft verhängt worden.

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