495 neue Wohnungen: Ausländerquote und Verkehr als heißes Thema
Ein Großprojekt mit 495 neuen Wohnungen am Gelände des alten Fußballstadions stellt Wiener Neustadt nicht nur städteplanerisch vor eine immense Aufgabe. Auch in Sachen Gettoisierung hat die Gemeinde ein wachsames Auge auf die Umsetzung der Pläne. So will man den Aufbau einer Parallelgesellschaft durch den Zuzug einer großen Zahl von Migranten wie beispielsweise in der benachbarten Porschesiedlung schon im Keim ersticken.
Am Montag haben Landesrat Martin Eichtinger, Bürgermeister Klaus Schneeberger sowie die Vertreter der drei Wohnbaugenossenschaften Alpenland, Heimat Österreich und EGW Wohnbau die Pläne für das sogenannte „Stadtquartier“ vorgestellt. Auf einer Fläche von 50.000 werden am Areal des alten Fußballstadions in drei Bauphasen bis 2025 knapp 500 Wohneinheiten errichtet. Um alle Bevölkerungsgruppen zu bedienen, werden Singlewohnungen genauso umgesetzt wie Reihen- und Doppelhäuser oder Eigentums- und geförderte Mietwohnungen, sagt der Direktor der Heimat Österreich, Otto Straka.
Laut Eichtinger sei es auch möglich, in den geförderten Wohnungen Arbeitsstätten (Home-Office) anzumelden, ohne den Anspruch auf die Förderungen zu verlieren. Das Stadtquartier werde im Sinne des Klimaschutzes nach den neuesten energietechnischen Standards errichtet. Außerdem sollen Dach- und Wandbegrünungen, ein mehrere Tausend Quadratmeter großer Park und Baumpflanzungen für grünen Charakter sorgen.
Kritiker
Unumstritten ist das riesige Wohnprojekt aber vor allem wegen des gewaltigen Verkehrsaufkommens nicht. Anrainer in der Giltschwertgasse und der Stadionstraße fürchten einen Verkehrskollaps. Aus diesem Grund erfolgt die Zufahrt zu den Tiefgaragen ausschließlich über die Stadionstraße gegenüber der Merkur City.
Das brennende Thema für Schneeberger ist aber die Frage der Migration in dem neu entstehenden Stadtteil. Wegen der extrem hohen Ausländerquote in der angrenzenden Porschesiedlung bekrittelte die Stadtregierung in der Vergangenheit immer wieder die Gettoisierung und Bildung von Parallelgesellschaften. Genau das will der Bürgermeister bei der Wohnungsvergabe im Stadtquartier verhindern. Die Genossenschaften sind angehalten, entsprechende Vorgaben einzuhalten. Auf Grund der durchmischten Struktur von Eigentum, Miete und verschiedenster Wohnungsgrößen rechnet man ohnedies mit einer starken Durchmischung durch alle Bevölkerungsschichten, so Schneeberger.
Der Baubeginn und Abriss des alten Stadions ist für Ende 2020 geplant.
Kommentare