40 Gefährder im Kindesalter: Wenn die Jugend die Fäuste sprechen lässt

Gewaltschutzpaket für Wiener Schulen geschnürt
Seit Einführung der verpflichtenden Gewaltprävention müssen auch unter 14-jährige Gefährder zur Beratung. Der Verein Neustart zieht Bilanz aus der Arbeit mit ihnen.

Es sind zwei Fälle, die schockieren: In Deutschland sollen eine 12- und eine Zehnjährige von etwa gleichaltrigen Kindern ermordet worden sein.

Schlagzeilen über Kinder, die Kinder töten, haben auch in Österreich eine gesellschaftspolitische Debatte ausgelöst. Hierzulande ist die Zahl der Tatverdächtigen, die jünger als 14 Jahre und damit strafunmündig sind, von 2013 bis 2022 von 5.587 auf 10.428 gestiegen. Auch deshalb, weil sensibler umgegangen und häufiger Anzeige erstattet wird, sagen Experten.

Beim Bewährungshilfeverein Neustart Niederösterreich und Burgenland hat man seit Kurzem Erfahrung mit Gewalttätigen unter 14 Jahren. Die Polizei kann gegen Strafunmündige bei gewaltvollen Auseinandersetzungen ein Betretungs- und Annäherungsverbot aussprechen. In so einem Fall müssen sie wie strafmündige bzw. erwachsene Gefährder seit September 2021 zu einer verpflichtenden Gewaltprävention. Vorgesehen sind dafür sechs Beratungsstunden.

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