251 Kilometer durch Wüste und Gebirge

Karl-Heinz Riegl ist 251 km bei 50 Grad durch die Wüste Sahara in Marokko gelaufen
Sechs Tage und 251 Kilometer kämpfte sich Karl Heinz Riegl bei 53 Grad durch die Wüste. 2015 will er noch einmal beim „Marathon des Sables“ antreten.

Du stellst dir 70 Kilometer lang vor, dass du einem Würschtel hinterher läufst.“ So erklärt der 54-jährige Karl Heinz Riegl, wie man 251 Kilometer im Laufschritt durchhalten kann. Diese Woche ist der Extremsportler aus Gablitz (Bezirk Wien-Umgebung) vom sechs Tage andauernden „Marathon des Sables“ in Marokko zurückgekehrt. Sein offizielles Endergebnis: Platz 265 von 1200. „In meiner Altersklasse bin ich 32. geworden. Das ist eine Leistung, die ich akzeptieren kann“, sagt der 54-Jährige.

Richtig zufrieden ist er mit seiner Leistung trotzdem nicht; schon vom Start weg hatte er Probleme. Nicht aber wegen mangelnder Kondition, wie Riegl betont: „Ich musste mit angezogener Handbremse laufen. Beim Start haben die Veranstalter Salztabletten für alle Teilnehmer ausgeteilt, um unseren Wasserhaushalt in Ordnung zu halten. Allerdings haben sich die Tabletten in den Wasserflaschen nicht aufgelöst.“

Ausnahmesituation

Die Folge: Starke Krämpfe und Magenprobleme: „Es dauerte fast zwei Tage, bis ich mich davon erholt hatte.“ Auf die Frage, warum man sich 251 Kilometer lang bei Hitze, Staub, durch Wüste, Gebirge, bei Tag und bei Nacht mit einem Rucksack voller Astronautennahrung im Laufschritt quält, antwortet er: „Ausschlaggebend war, wie sagt man so schön? Eine Midlife-Crisis. Zuerst wollte ich nur abnehmen. Aber als mein Gewicht wieder gepasst hat, wollte ich mehr“, sagt der 54-Jährige, der erst vor drei Jahren so richtig mit dem Laufen begonnen hat. Und jetzt, nach diesem einmaligen Erlebnis, will er mehr: „Es war einfach gewaltig. Die Emotion, die du da spürst, sind einfach überwältigend“, sagt Riegl. Er ist sich „zu 100 Prozent sicher“, dass er noch einmal beim Wüsten-Marathon antreten wird. „Spätestens 2015, denn da wird der Marathon zum 30. Mal veranstaltet.“

Kommentare