21 Beschuldigte nach Großbetrug in Transportbranche ausgeforscht
Das Landeskriminalamt Niederösterreich ist groß angelegten Betrugshandlungen in der Transportbranche auf die Schliche gekommen. Ausgeforscht wurden nach Polizeiangaben vom Mittwoch 21 Beschuldigte. Die Mitglieder der bosnisch-österreichischen Tätergruppe im Alter von 25 bis 65 Jahren - 20 Männer und eine Frau - waren teilweise geständig. Unternehmen im europäischen Raum entstand ein Gesamtschaden von rund drei Millionen Euro.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, mit verschiedensten Firmen aus der Transportbranche einen eigenen Betrugskreislauf geschaffen zu haben. Die Büroräumlichkeiten, von denen aus die Aktionen gesteuert worden waren, befinden sich in Vösendorf (Bezirk Mödling) und Wien.
200.000 Euro Schaden
Die Tätergruppe soll einerseits an diverse Unternehmen Frachtaufträge vermittelt haben. Diese wurden von den Auftraggebern bezahlt, die ausführenden Frächter sahen aber kein Geld. Dadurch ergibt sich laut Polizei eine Schadenssumme von etwa 900.000 Euro. Ab September 2020 dürften darüber hinaus auch sogenannte Factoringunternehmen bzw. -banken finanziell benachteiligt worden sein, indem man für eine Zwischenfinanzierung Scheinrechnungen vorgelegt habe. Hier entstanden 1,9 Millionen Euro an Schaden. Außerdem sollen via Scheinfirmen diverse Waren bestellt, nach Erhalt aber nicht bezahlt worden sein. Der daraus resultierende Schaden wurde am Mittwoch mit 200.000 Euro beziffert.
Seitens des Landeskriminalamts Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, wurden der Staatsanwaltschaft Wien in Summe 423 Fakten angezeigt. Juristisch gesehen, geht es neben krimineller Vereinigung um schweren gewerbsmäßigen Betrug, Veruntreuung und Geldwäscherei. Als Tatzeitraum gilt Jänner 2020 bis Ende Jänner diesen Jahres.
20 Beschuldigte wurden angezeigt. Ein 32-jähriger Wiener - er dürfte einer der Initiatoren des illegalen Projekts sein - wurde am 17. Oktober 2022 in der Bundeshauptstadt festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.
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