2.000 falsche Notrufe: Junger Mann nervte NÖ-Polizeileitstelle
Hin und wieder hat die Polizei mit Scherzanrufen ihre liebe Not. Dieser Fall stellt jedoch alles bisher erlebte in den Schatten. Mit über 2.000 Anrufen in nur drei Tagen hat ein anonymer Teilnehmer via Polizei-Notruf die Landesleitzentrale in St. Pölten drangsaliert. Fahndern des nö. Landeskriminalamtes ist es nach knapp vier Wochen gelungen, den Verantwortlichen auszuforschen. Gegen den 19-jährigen Mann aus Sooß im Bezirk Baden wird außerdem wegen Einbruchsdiebstählen ermittelt.
Mit der Einführung des neuen Einsatzleit- und Kommunikationssystems „Elkos“ bei der Polizei wurde Ende 2018 die neue Landesleitzentrale (LLZ) in St. Pölten in Betrieb genommen. Damit wurden 23 Bezirks- und Stadtleitstellen zusammengeführt. Alle Polizei-Notrufe aus NÖ langen in der LLZ ein. So auch am 23. September, als mehrere Stunden lang eine Flut an falschen Notrufen die Disponenten zur Weißglut brachte. Bis zum 25. September waren es mehr als 2.000 Telefonate. „Auswirkungen auf das Notrufsystem hatte es zum Glück nicht. Alle anderen Notrufe konnten ganz normal abgewickelt werden“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl.
Bis zu fünf Jahre Haft
Die Anklagebehörde führt das Verfahren nach Paragraf 126b (Störung der Funktionsfähigkeit eines Computersystems) gegen den verdächtigen Anrufer. Wie in fast allen dieser Fälle, konnte das Landeskriminalamt die Anrufe zurückverfolgen. Ausgeforscht wurde ein 19-Jähriger aus Sooß. Bei der Hausdurchsuchung stellten die Ermittler eine Reihe von Mobiltelefonen sicher. Der junge Mann hat die Anrufe bereits gestanden, das Motiv ist unklar. Auch wegen Einbrüchen wird gegen ihn ermittelt. Das Strafmaß reicht von sechs Monaten bis fünf Jahren Haft.
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