20 Jahre nach Amoklauf wurde Beamten gedacht

Kerzen am Gedenkstein in Gmünd
Gendarmeriebeamter wurde am 13. April 2000 in Gmünd von einem Amokläufer erschossen. Ein Gedenkstein erinnert an die Tragödie.

20 Jahre ist es her, dass ein amtsbekannter Gewalttäter in Gmünd einen Gendarmeriebeamten und Familienvater kaltblütig erschoss. Am zwanzigsten Jahrestag der Tragödie wurde am Ostermontag dem Ableben von Gruppeninspektor Hermann Gruber gedacht. Beamte der Polizeiinspektion Gmünd entzündeten an dem zu Ehren des getöteten Beamten errichteten Gedenkstein Kerzen und hielten eine Andacht ab.

Ein amtsbekannter Psychopath und Gewalttäter hatte im April 2000 den Gendarmen erschossen und sich anschließend selbst gerichtet. Hintergrund für die Tat war eine Führerscheinabnahme.

20 Jahre nach Amoklauf wurde Beamten gedacht

Der KURIER berichtete im April 2000 ausführlich von der Bluttat

Der 39-jährige ÖBB-Arbeiter Herbert W. war in der Gegend bekannt und gefürchtet. Die Behörde hatte gegen ihn ein Waffenverbot erlassen. Vor der Bluttat rief der Sonderling, der einen ausgeprägten Hass gegen Ämter hatte, bei der Bezirkshauptmannschaft Gmünd an. Er ließ sich mit dem Strafreferenten verbinden und erklärte mit drohender Stimme, er werde sich „den Führerschein holen". Den hätte der 39-Jährige acht Monate zuvor wegen Trunkenheit am Steuer abliefern sollen. Doch er gab ihn nicht ab und verweigerte, wie man es von ihm kannte, die Annahme von RSa-Briefen.

Schließlich wurde dem Arbeiter der Führerschein dann doch entzogen. Der alleinstehende Mann, der am ehemaligen Bahnhof in Pürbach/ Schrems wohnte, bedrohte auch die Gendarmen vom Posten seines Heimatortes: „Ihr g'hörts alle weg." Die Beamten waren sozusagen als „Briefträger" unterwegs, um ihm das Schreiben über den verordneten Führerscheinentzug zuzustellen. Nach dem Anruf am Montag informierte die BH die Gendarmerie über den Drohanruf. Kurz darauf eskalierte die Lage, als Herbert W. wutentbrannt und bewaffnet auf dem Weg zur Bezirkshauptmannschaft war.

In die Brust geschossen

Zwei Streifenwagen fuhren los um den Gewalttäter zu stoppen. Minuten später traf die erste Patrouille vor der BH ein. Der Amokläufer lief in Richtung des Bezirksgerichts davon. Das zweite Gendarmerieauto umrundete das Gebäude und schnitt ihm den Weg ab. Da griff der Mann zu seiner Pistole, begann auf die Beamten zu schießen und lief erneut davon. Gruppeninspektor Hermann Gruber, 49, bog um die Hausecke - und stand dem Schützen genau gegenüber. Der hob die Waffe und drückte ab. Der Gendarm wurde in die Brust getroffen. Der Notarzt konnte ihm nicht mehr helfen. Nach der Tat lief der Amokschütze einige Meter weiter. Dann steckte er den Lauf seiner Pistole in den Mund und drückte ab. Er war sofort tot.

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