150 Jahre "uhrige" Tradition

150 Jahre "uhrige" Tradition
Im nördlichen Waldviertel liegt das „Horologenland“, wo seit 1873 an der Fachschule Karlstein Uhrmacher ausgebildet werden.

Wissen Sie, was ein Horologe ist? Nein? Im nördlichsten Waldviertel ist diese Bezeichnung für einen Uhrmacher durchaus geläufig, dort liegt nämlich das Horologenland.

Dessen Zentrum Karlstein an der Thaya ist, ein kleiner Ort mit knapp 1.500 Einwohnern an der tschechischen Grenze. Und doch ist Karlstein weltberühmt, in Horologen-Kreisen jedenfalls. Denn in der örtlichen HTL ist die Fachschule für Präzisions- und Uhrentechnik untergebracht. Die nicht nur europaweit einzigartig ist, sondern an diesem Wochenende auch ihren 150. Geburtstag feiert.

Der Grund für eine Uhrmacherausbildung in Karlstein liegt noch weiter zurück. Ein Einwanderer aus Böhmen namens Pfeiffer, der sich um 1730 hier sesshaft machte, brachte die Fertigkeiten zur Produktion von einfachen Holzuhren mit. Nach und nach wurde die Region zum Horologenland. Um 1830 waren rund hundert Familien (600 Personen) mit der Holzuhrenerzeugung beschäftigt; rund 140.000 Stück wurden jährlich hergestellt. Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte man die Notwendigkeit, Fachkräfte auszubilden. 1873 errichtete man eine Lehrwerkstätte, 1874 wurde daraus die „k. u. k. Fachschule für Uhrenindustrie“.

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