15 Jahre Fall Fritzl: Erinnerungen, die in Amstetten niemand haben will

AUSTRIA-FRITZL-TRIAL
Der Fall um den Inzestvater, der seine Tochter 24 Jahre in einem Kellerverlies gefangen hielt und mit ihr sieben Kinder zeugte, wurde 2008 aufgedeckt.

„Das ist eine Privatangelegenheit, ich will meine Ruhe haben.“

Zwei Tage, nachdem Josef Fritzl die Telefon-Recherche des KURIER zu seiner verschollenen Tochter Elisabeth schimpfend abbrach, wurde er 2008 am Abend des 26. April festgenommen. Einer der größten und erschreckendsten Kriminalfälle Österreichs schlug dann am darauffolgenden strahlenden Frühlingssonntag in Amstetten ein wie eine Bombe.

Den 15-jährigen Jahrestag der Befreiung der damals 42-jährigen Elisabeth Fritzl samt ihrer Kinder aus der 24 Jahre dauernden Gefangenschaft im Kellerverlies im Wohnhaus ihrer Eltern in Amstetten, will dort freilich niemand besonders wahrhaben. Das Auffinden der lebensgefährlich erkrankten und – wie sich später herausstellte – im Kellerverlies aufgezogenen 19-jährigen Kerstin vor der Haustüre Fritzls am 19. April 2008 läutete das Ende für das Treiben des Tyrannenvaters ein.