Tödliches Abenteuer in alter Fabrik: 15-Jährige im Bezirk Mödling verunglückt

Die aufgelassene Zementfabrik in Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling).
In der ehemaligen Zementfabrik in Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling) ist ein 15-jähriges Mädchen am späten Donnerstagabend in den Tod gestürzt.
Die Jugendliche sei durch ein zwei bis vier Meter großes Loch im Boden gefallen, teilte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Freitag auf Anfrage mit.
Betretungsverbot missachtet
Der Zugang zu dem Objekt war versperrt gewesen. Das Mädchen war in Begleitung dreier weiterer junger Menschen, deren Einvernahmen noch laufen. Weitere Ermittlungen sind im Gange.
Die vier Personen dürften sich am späten Donnerstagabend über das Stiegenhaus des leer stehenden Objekts vorgearbeitet haben. Beteiligt waren neben dem späteren Todesopfer ein 21-Jähriger sowie ein Mädchen und ein Bursch im Alter von jeweils 15 Jahren - alle aus Wien. Im sechsten Stock ereignete sich gegen 22 Uhr der Absturz, der Teenager blieb letztlich im ersten Stock liegen.
"Lost Place"
Die ehemalige Zementfabrik in Kaltenleutgeben gilt als sogenannter "Lost Place" und dürfte immer wieder von Jugendlichen aufgesucht werden. Obwohl das Objekt mit Bauzäunen abgesperrt und auch ein Betretungsverbot ausgeschildert ist, verschaffen sich immer wieder Personen Zugang. Am Donnerstag könnte es um eine TikTok-Challenge namens „Lost Place Challenge“ gegangen sein. Ziel: in schwer zugängliche Objekte zu gelangen.
Der Zugang zur Fabrik selbst war mit Schalungsplatten abgeriegelt, daher sei noch unklar, wie die Jugendlichen am Donnerstag ins Innere gelangen konnten, sagt Gerhard Strasser, Geschäftsführer der "Siloft GmbH", die das Werk erworben hat und revitalisieren möchte.
Geplant ist, das insgesamt rund 5.500 m2 große Areal in verschiedene Nutzungseinheiten aufzuteilen. Entstehen sollen rund zwanzig bewohnbare Einheiten, etwa gemeinsame Büro-Räume, Gastronomie und Loft-Wohnungen. Im Erdgeschoss wolle man sich auf gewerbliche Nutzung konzentrieren, so Strasser.
Zeitplan noch unklar
Aktuell warte man allerdings noch auf nötige Bewilligungen. Wann mit der Umsetzung der Pläne begonnen werden könnte, sei derzeit noch unklar, so Strasser auf KURIER-Nachfrage.
Kommentare