Freund des mutmaßlichen Swift-Terrorhirns ist am Montag vor Gericht

Beran A.
Der 19-jährige Iraker soll einen IS-Treueschwur abgelegt und Propaganda verteilt haben. Zudem spielte er sich als Sittenwächter auf.

Zusammenfassung

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  • Der 19-jährige Iraker ist in Wien angeklagt, nachdem er IS-Propaganda verschickt haben soll.
  • Er stand in Kontakt mit Beran A., der einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant haben soll, jedoch wurde keine Mitwirkung festgestellt.
  • Der Angeklagte, der seit 2015 in Österreich lebt, bestreitet die Vorwürfe, obwohl er IS-Treueschwüre abgelegt und sich als Sittenwächter aufgespielt haben soll.

Der Iraker Taha Al-J. sitzt in Deutschland eine lebenslange Haftstrafe ab. Als Mitglied des IS hatte er eine jesidische Frau und deren fünfjährige Tochter gekauft und die beiden gemeinsam mit seiner damaligen deutschen Ehefrau als Sklavinnen gehalten. Das Mädchen starb, als der Mann sie zur Strafe in sengender Hitze ankettete.

Genau dieser Mann soll das Vorbild jenes 19-Jährigen sein, der am kommenden Montag in Wien angeklagt ist. Er soll unter einem auffallend ähnlichen Namen IS-Propaganda verschickt haben. 

Wohnungssuche mit Beran A.

Nicht nur seine Vorbilder sind durchaus problematisch zu sehen, auch seine Freunde und Bekannten. So stand er etwa in Kontakt mit Beran A., der im vergangenen August einen Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant haben soll. Dass er die Verbindung mit einer Wohnungssuche begründete, lässt die Ermittler "im Übrigen eine engere Verbindung befürchten", wie es in der Anklageschrift heißt. Eine Mitwirkung am geplanten Anschlag ließ sich allerdings nicht feststellen.

Der 19-jährige Iraker sitzt seit August des Vorjahres in Untersuchungshaft, er wird von Rechtsanwalt Andreas Reichenbach vertreten. Er war durch die Ermittlungen gegen Beran A. ins Visier der Ermittler geraten - die beiden hatten sich via Chats ausgetauscht. Zudem soll der Iraker auf TikTok auch einen Treueschwur auf den IS-Anführer abgelegt haben.

Sittenwächter

Zudem spielte sich der junge Elektrotechniker als Sittenwächter auf. Junge Frauen forderte er dazu auf, sich voll zu verschleiern. Zudem sollten diese auch keine Bilder und Videos von sich veröffentlichen. 

Obwohl der Angeklagte einräumt, diverse Online-Accounts betrieben zu haben und einen Treueschwur abgelegt zu haben, erklärte er sich bis zuletzt "nicht schuldig". Er habe Inhalte interessant gefunden und deshalb mit Freunden geteilt. Er sehe sich aber nicht als Mitglied des IS. "Bei denen handelt es sich um keine guten Leute."

Der Iraker war im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 mit seiner Mutter und seiner Schwester nach Österreich gekommen, besuchte dann in Wien die Schule. Er ist unbescholten.

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