14 Prozent weniger Einfamilienhäuser verkauft
285.396 Euro – so viel muss man in NÖ für ein Einfamilienhaus hinlegen. Im Mittelwert jedenfalls. Das sind um 65.077 Euro weniger als der Bundesschnitt, besagt der Remax-Immospiegel. Diese durchschnittlichen 350.473 Euro stimmen annähernd für Oberösterreich (343.996 Euro). In Wien (903.601 Euro), Salzburg (744.636 Euro), Tirol (855.850 Euro) und Vorarlberg (709.360 Euro) sind es jedoch mehr als doppelt so viel. Weniger kostet ein Haus neben NÖ in der Steiermark (273.437 Euro), im Burgenland (220.176 Euro) und in Kärnten (311.045 Euro).
Wobei es auch innerhalb von NÖ große Unterschiede gibt: Die „Schnäppchenbezirke“ sind Zwettl mit 124.095 Euro sowie Gmünd mit 119.674 Euro. Mit 605.962 Euro ist nach wie vor Mödling bei den Einfamilienhäusern der teuerste Bezirk. Im Bezirk Tulln kostet ein Haus im Schnitt 454.522 Euro. In Baden beträgt der Durchschnittspreis 418.150 Euro. Wobei die Preisentwicklung stark schwankt. Im Bezirk Tulln etwa zahlte man im ersten Halbjahr 2023 um 8,5 Prozent weniger, in Neunkirchen aber 24,7 Prozent mehr (auf 261.535 Euro). „Strukturell zeigen sieben der zehn teuersten Bezirke Preisrückgänge, dagegen acht der zehn billigsten Bezirke Preissteigerungen. Womöglich ist das auf Ausweichbewegungen zurückzuführen“, analysiert Anton Nenning von Remax Austria.
Durchschnittlich gesehen sind die Preise mit österreichweit plus 0,9 Prozent annähernd gleich geblieben. Zwischen 2013 und 2022 lagen jährlichen Preissteigerungen noch durchschnittlich bei 6,9 Prozent, 2021 bei waren es 13,5, im Vorjahr 13,1 Prozent mehr. Die allgemeine Inflation betrug seit 2022 aber acht Prozent.
Weniger Verkäufe
Die Anzahl der Einfamilienhauskäufe ist in NÖ im Halbjahr 2023 zum fünften Mal in Folge seit 2018 (damals 1.662) gefallen, diesmal auf 1.112 – ein Minus von 14,0 Prozent. Verringert hat sich auch der Gesamttransaktionswert: 352,5 Millionen Euro sind um 60 Millionen weniger. „Im Jahresvergleich kam es zu einer merklichen Entspannung bei den Einfamilienhauspreisen, in vielen Regionen sind bereits rückläufige Preise zu sehen. Das Angebot ist zuletzt merklich gestiegen. Wer kaufen möchte, hat eine wesentlich größere Auswahl als noch vor einem Jahr. Das sind die guten Nachrichten. Die aktuellen Rahmenbedingungen, wie die hohe Inflation, die hohen Energiekosten, vor allem aber die höheren Zinsen und die verschärften Kreditvergaberichtlinien haben jedoch dazu geführt, dass immer weniger Österreicherinnen und Österreicher ihren Traum vom Einfamilienhaus verwirklichen können. Das bestätigen auch die zuletzt stark rückläufigen Verbücherungszahlen“, sagt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Remax Austria.
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