1,3 Promille und Sommerreifen bei Schneeglätte: Unfalllenker muss hinter Gitter

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Zu schnell und alkoholisiert: Zwei Mitfahrerinnen am Rücksitz erlitten bei Verkehrsunfall schwere Verletzungen.

Fast scheint es, als sei es ihm um eine Neudefinition des Begriffes „grobe Fahrlässigkeit“ gegangen. Jenem 22-Jährigen, der sich in der Nacht auf den 5. Februar dieses Jahres ans Steuer seines Wagens setzte, um mit drei Bekannten die Heimfahrt von einem Nachtclub in Vösendorf anzutreten.

Mit 1,3 Promille Alkohol im Blut verlor der junge Mann auf der schneeglatten Südautobahn im Bezirk Neunkirchen bei 160 Stundenkilometern die Kontrolle über das mit Sommerreifen bestückte Fahrzeug. Gemeinsam mit dem Beifahrer half er noch den beiden schwer verletzten Mädchen auf dem Rücksitz aus dem Unfallwrack, dann ergriff er die Flucht. Erst später stellte er sich freiwillig der Polizei.

Opfer in Lebensgefahr

Vor Gericht sucht der Mann nicht nach Ausreden. „Es war ein Fehler, es tut mir wahnsinnig leid“, sagt er mit gesenktem Kopf. Die Folgen für seine Beifahrerinnen waren dramatisch. Eine erlitt Brüche an Armen und Beinen, die Zweite schwebte in Lebensgefahr. Oberschenkelbruch, Milzriss, mehrere Verletzungen an weiteren Organen sowie an der Wirbelsäule stellten die Ärzte fest. „Ich habe immer noch Schmerzen. Die Ärzte sagen, das meiste wird verheilen, aber mit dem Knie werde ich wahrscheinlich immer Probleme haben“, schildert sie als Zeugin.

„Ein paar Gläser Wodka mit Red Bull“ habe er konsumiert, sagt der Unfalllenker. Das Wetter sei „eigentlich ganz schön“ gewesen an diesem Tag. Vom Glatteis sei er dann überrascht worden. Eine Zeugin erinnert sich: „Er hat immer wieder stark beschleunigt. Ich hatte Angst, habe mich aber nicht getraut, etwas zu sagen.“

Bedingte Entlassung widerrufen

Für neun Monate muss der 22-Jährige hinter Gitter. Zudem wird die bedingte Entlassung aus einer Haftstrafe, die er wegen eines Raubüberfalls verbüßen muss, widerrufen. Nicht rechtskräftig.

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