Mutter getötet: Sohn fühlte sich unter Druck gesetzt

Mutter getötet: Sohn fühlte sich unter Druck gesetzt
Der 25-Jährige hatte erst am Vortag seinen Job als Architekt angetreten.

Mordermittlungen. Der 25-jährige Jed A. ist geständig. Laut Polizei gab er zu, seiner Mutter Dienstagfrüh so lange mit Fäusten und Füßen gegen den Kopf geschlagen zu haben, bis sie tot war. Danach rief er seinen Vater an, sagte ihm „etwas Schlimmes getan“ zu haben und sprang aus dem Fenster der gemeinsamen Wohnung im ersten Stock in der Fernkorngasse in Wien-Favoriten. Die Polizei nahm den Verdächtigen fest.

Er habe sich von seiner Mutter unter Druck gesetzt gefühlt, sagt ein Polizeisprecher. Diesem Druck habe er nicht mehr standgehalten. Einen Tag zuvor trat Jed A. seinen Job als Architekt an. Das Drama ereignete sich ausgerechnet am 65. Geburtstag von Elna B.

In Kirche engagiert

Die gebürtige Philippina war sehr gläubig, engagierte sich im Vienna Christian Center. Pastor Gerhard Kisslinger kannte sie seit vielen Jahren. „Elna war bei uns auch als Reinigungskraft beschäftigt. Dass es Probleme zwischen ihr und ihrem Sohn gab, haben wir nie gehört“, erklärt er. In der Kirchengemeinde sei man sehr betroffen. „Auch ihr Sohn war oft bei uns. Niemand kann sich erklären, warum das passiert ist. Er war niemals aggressiv.“

Auch der – getrennt lebende – Vater des mutmaßlichen Täters sei fassungslos. „Wir betreuen ihn seelsorgerisch. Und wir werden auch Jed im Gefängnis besuchen“, sagt Kisslinger.

Die polizeilichen Ermittlungen wurden am Mittwoch abgeschlossen und der Mann in eine Justizanstalt überstellt.Michaela reibenwein

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