Hooligans formieren sich im Netz gegen Salafisten

Rund 2500 als gewaltbereit geltende Hooligans hatten sich versammelt, um gegen Islamisten zu demonstrieren.
Krawalle in Köln machen Gleichgesinnte in Österreich aufmerksam. 3800 "Likes" in einer Woche.

Sie bezeichnen sich als "wahre Patrioten". Auf ihrer Facebook-Seite prangt das Zeichen der rechtsradikalen White-Power-Vereinigung, das als Provokation des rassistischen US-amerikanischen Ku-Klux-Klans an die Black-Power-Bewegung kreiert wurde. "Hooligans gegen Salafisten Österreich" heißt die Gruppe, die seit einer Woche fast im Minutentakt neue Anhänger sammelt. Die große Popularität der Bewegung ist unmittelbar den gewalttätigen Ausschreitungen zuzuschreiben, die in Köln am Sonntag 49 verletzte Polizisten zur Folge hatten.

Hooligans formieren sich im Netz gegen Salafisten
4800 Rechtsradikale, Hooligans und Neonazis marschierten durch die Kölner Innenstadt und ließen der Gewalt freien Lauf. Die Demonstration wurde unteranderem vom deutschen Pendant der Facebook-Gruppe organisiert. Interessanter Fakt hierbei: Die deutsche Gruppe hat mit 1800 "Likes" nicht einmal halb so viele Anhänger wie die österreichische Seite.

Inwieweit das ein Grund zur Sorge ist, will der österreichische Verfassungsschutz nicht näher ausführen. Das Innenministerium äußert sich zur Situation wie folgt: "Wir sind schon seit Längerem mit dem Problem befasst. Konkrete Ergebnisse der Ermittlungen können wir nicht kommentieren", sagt der Sprecher des Ministeriums, Karl-Heinz Grundböck.

Demos geplant

Fest steht, dass die Verantwortlichen der Seite bereits Demonstrationen planen. Die Ankündigung, dass es auch in Österreich Protestmärsche geben wird, kam am 26. Oktober – am selben Tag, an dem die Ausschreitungen in Köln im vollen Gange waren. Die Bildergalerie ist seitdem voll von Handy-Fotos des brutalen Protestmarschs.

"Der Wiener Polizei liegen derzeit noch keine konkreten Ankündigungen über Demonstrationen der Gruppe vor", erklärte Sprecherin Michael Rossmann. Inwiefern ein derartiger Demozug zu Gewalt führen könnte, ist fraglich. Die Betreiber der Seite riefen nämlich zum gewaltfreien Protest auf: "Das ist keine Radikale Seite! Bitte unterlasst Rechtsradikale Beschimpfungen und Kommentare! Wenn wir unseren Willen mit Gewalt durchdrücken wollen, sind wir nicht besser als die Salafisten!" – hieß es in einem Kommentar der Gruppe.

Kommentare