Schwitzen auf den Dächern Wiens

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Felix Pauller ist auf den Dächern Wiens extremen Temperaturen ausgesetzt.

Tagtäglich stehen für Felix Pauller Reparaturen, neue Dächer, Fenster und Kamine auf dem Plan. Seit 23 Jahren ist der 38-Jährige Dachdecker bei der Firma Stöhr im 16. Wiener Gemeindebezirk. Die meisten Arbeiten erledigt er in nicht geringer Höhe – und das oft bei unerträglicher Hitze.

Sommer und Winter

Pauller ist sowohl im Sommer als auch im Winter extremen Temperaturen ausgesetzt. Im Winter hat er die Möglichkeit, sich warm genug anzuziehen. Im Sommer sieht die Sache anders aus. Besonders schlimm ist für ihn die extreme Hitze in den Sommermonaten. „Das Problem ist, dass wir am Dach keinen Schatten haben. Wir sind den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt.“

Sein Beruf ist schon aufgrund der Höhe nicht ungefährlich, die Hitze im Sommer erschwert es dem begeisterten Handwerker noch dazu. Arbeiten bei Temperaturen von bis zu 70 Grad gehen Pauller an die Substanz.

Das Dachmaterial reflektiere die Hitze zusätzlich. „Manchmal kann man das Material nicht mehr angreifen. Das Werkzeug kann so heiß werden, dass man Brandblasen bekommt.“ Wenn es zu extrem wird, dann müssen er und seine Kollegen aufhören und sich für ein paar Minuten in den Schatten zurückziehen.

Obwohl sich Pauller täglich mit Sonnencreme einschmiert, hat er im Durchschnitt zwei bis drei Mal pro Sommer einen starken Sonnenbrand. „Wir sind meistens mit dem Rücken zur Sonne. Der wird dadurch enorm beansprucht“, sagt der Dachdecker.

Sieben Liter Wasser

Damit der Arbeitstag in der prallen Sonne trotzdem zu überstehen ist, hat er mehrere Tricks: „Ich trinke bis zu sieben Liter Wasser am Tag, außerdem können wir uns am Dach entkleiden, was die Situation um einiges angenehmer macht.“ Wenn möglich springt er kurz unter die Dusche, auch bei Kundschaften.

Zu Hause versteckt er sich abends dann nur noch vor dem Ventilator.

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