Zwei Bürgerlisten und ein Klassiker
Eltendorf und Kukmirn – zwei Nachbargemeinden, die sich auf eine gewisse Art und Weise sehr ähneln. In beiden steht die Landwirtschaft, genauer Obst- und Weinbau, im Vordergrund.
Während Kukmirn (Bezirk Güssing) sich auch „Apfeldorf“ nennt, ist Eltendorf (Bezirk Jennersdorf) für seinen Uhudler inklusive eigenem Viertel bekannt. Der landwirtschaftliche Anbau ist nicht das einzige, dass die beiden Ortschaften dieser Tage vereint.
Sowohl in Eltendorf als auch in Kukmirn steht am Sonntag die Stichwahl an. Es treffen jeweils ein Kandidat der ÖVP und der einer Bürgerliste aufeinander.
Jahrzehntelang schwarz
Am brisantesten ist das Duell wohl in Eltendorf, wo sich der aktuelle Vizebürgermeister Hannes Siemeister (ÖVP) und Christian Schaberl (Freie Bürgerliste) vom Unabhängigen Gemeindevertreterforum matchen. Während Siemeister als Fahrlehrer beim Bundesheer tätig ist, übt Schaberl beim UGVF die Rolle des Landeskoordinators aus.
Wenn man sich in der Ortschaft umhört, dann dürfte sich Schaberl in der Favoritenrolle befinden. Seine Bürgerliste erhielt bei der Gemeinderatswahl die meisten Stimmen, Schaberl 46,25 Prozent bei der Bürgermeisterwahl. Und es gilt als unwahrscheinlich, dass die rund 20 Prozent SPÖ-Wähler geschlossen zum ÖVP-Kandidaten wechseln.
Blickt man auf die Lage im Bezirk, würde ein Verlust des Bürgermeistersessels in Eltendorf die Volkspartei auf den Stand von 2017 bringen. In Neuhaus am Klausenbach gewann man eine Amtsträgerin hinzu, sonst blieb alles gleich.
Für die Bürgerlisten wäre ein Sieg am Sonntag ein großer Erfolg. Denn dann hätte man neben Jennersdorf bereits den zweiten Bürgermeisterposten für das UGVF im Bezirk geholt.
Wohin wandert die SPÖ?
Auch in Kukmirn sind die SPÖ-Wähler das Zünglein an der Waage für die Wahl des Bürgermeisters. Der amtierende Ortschef Werner Kemetter (ÖVP) verpasste die direkte Wiederwahl zuletzt nur knapp. Deshalb kommt es am Sonntag zum Duell mit Klaus Kroboth (BMK). Der holte seine Stimmen vor allem im Ortsteil Limbach.
2010 wollte sich dieser Ortsteil eigenständig machen, das Land lehnte ab – die Geburtsstunde von Kroboths Bürgerliste. Entscheidend wird sein, wie sich jene 312 Personen entscheiden, die bei der Gemeinderatswahl für die SPÖ und den roten Spitzenkandidaten Wolfgang Zach gestimmt haben. Insgesamt dürften die Chancen auf eine Wiederwahl für Amtsinhaber Werner Kemetter aber nicht schlecht stehen.
Duell geht in Runde zwei
Wie schon bei der Wahl 2017 wird es auch am kommenden Sonntag eng in Loipersdorf-Kitzladen (Bezirk Oberwart). Thomas Böhm (ÖVP), der vor fünf Jahren die 30-jährige Vorherrschaft der SPÖ durchbrach und im Gemeinderat mit einer Minderheit regierte, sieht sich erneut seinem Kontrahenten Jürgen Zimara (SPÖ) gegenüber. Im ersten Wahlgang lag der SPÖ-Kandidat voran, so wie auch schon 2017. Damals wurde er von Böhm in der Stichwahl allerdings noch abgehängt.
Bei der heurigen Gemeinderatswahl erstarkte die SPÖ aber wieder und holte sich dieses Mal die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Die ÖVP blieb mit einem Minus von 0,03 Prozent stabil. Entscheidend wird sein, für wen die 76 FPÖ-Wähler votieren.
Entscheidung am Sonntag – alles dazu auf
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